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RDA Group Travel Expo: Bustouristik zeigt sich zuversichtlich

27.04.2023 08:06 Uhr | Lesezeit: 5 min
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Optimistische Stimmung herrschte auf der RDA Group Travel Expo in Köln
© Foto: Thomas Burgert

Die Bustouristik nimmt wieder Fahrt auf, auf der RDA Group Travel Expo zeigten Besucher und Aussteller Zuversicht und eine gute Stimmung.

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Die RDA Group Travel in Köln zeigte, dass die Bustouristik nach den schweren Jahren der Pandemie wieder im Aufschwung ist. Auf der führenden Messe für Bus- und Gruppenreisen präsentierten am 25. und 26. April in der Koelnmesse rund 300 Austeller aus 26 Ländern ihre Angebote. Für den ersten Messetag hatten sich vorab nach Angaben von RDA-Präsident Benedikt Esser rund 1000 Fachbesucher registriert und den zweiten Messetag 800 Besucher. Für die Abendveranstaltung nach dem ersten Messetag hatten sich rund 700 Teilnehmer angemeldet.

„Wir haben den richtigen Ort, den richtigen Zeitpunkt und das richtige Setting“, sagte Benedikt Esser, Präsident des Internationalen Bustouristikverbandes RDA zur Eröffnung der RDA Group Travel Expo. Kölns Bürgermeister Ralf Heinen sagte in seinem Grußwort, die Tourismusbranche sei nach der Corona-Pandemie wieder im Aufschwung. „Der Weg nach oben ist vorgezeichnet“, sagte Heinen. Der Reisebus sei innerhalb der Touristik ein unverzichtbares Element, dabei verwies Heinen unter andere auf die Bedeutung des Busses bei Großveranstaltungen und nannte hier unter anderem die Weihnachtsmärkte.

Busreisen haben noch mehr Potenzial

Die touristische Nachfrage habe sich erholt und sei in vielen Bereichen wieder auf dem Niveau vor der Pandemie, schilderte Astrid Koch von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) in ihrem Vortrag beim Trend Forum auf der RDA Group Travel Expo. Zudem habe die Urlaubsreise für die Deutschen eine hohe Konsumpriorität. Für 2023 hätte ein großer Teil der Deutsche feste Reisepläne, bei über einem Drittel habe zu Jahresbeginn sogar das Reiseziel festgestanden.

Was die Bustouristik angeht, so habe man in den vergangenen Jahren allerdings einen abnehmenden Marktanteil des Busses als Hauptverkehrsmittel bei Urlaubsreisen ab fünf Tagen festgestellt, sagte Koch. Der Bus habe 2022 noch einen Marktanteil von vier Prozent gehabt. Koch betonte aber auch, dass die vier Prozent nicht wenig seien, dahinter stünden 2,8 Millionen Urlaubsreisen. Zudem werde der Bus als zusätzliches Verkehrsmittel bei 21,3 Millionen Urlaubsreisen eingesetzt, bei denen er nicht das Hauptverkehrsmittel ist. Dazu kämen noch rund 4,5 Millionen Kurzreisen unter fünf Tagen.

Das Potenzial sei aber größer und werde nicht ausgeschöpft, sagte Koch mit Blick auf die Daten. Mit Blick auf das Nachfrage-Potenzial würde die Analyse zeigen, dass sich rund 18 Prozent der Deutschen eine Busreise vorstellen könnten, das wären etwa rund 13 Millionen Personen. Um mehr Kunden über das Stammpublikum hinaus zu gewinnen, könne sich der Bus unter anderem mit seinem Status als nachhaltigstes Verkehrsmittel schmücken, sagte Koch. „Der Bus ist als touristisches Produkt in seiner Grundidee zeitgemäß und zukunftsfähig“, lautete das Fazit von Astrid Koch.

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RDA-Präsident Bendikt Esser eröffnete die RDA Group Travel Expo 2023
© Foto: Thomas Burgert

Deutschlandticket und die Bustouristik

Thema auf der RDA Group Travel Expo war auch das Deutschlandticket, das ab dem 1. Mai gültig ist. Eine Integration des Fernbusses hätte zu einer massiven Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der klassischen Bustouristik geführt, sagte Benedikt Esser in seiner Eröffnungsrede, weshalb der RDA sich auch gegen diese Integration eingesetzt habe.

Mit dem Deutschlandticket habe die Politik einen starken Eingriff in den Markt unternommen, sagte Roman Müller-Böhm, Geschäftsführer der „Unter den Linden Group“ in einem Vortrag beim Trend Forum. Müller-Böhm ist seit 2022 politischer Berater des RDA und war von 2017 bis 2021 selbst Mitglied des Bundestages.

Auch wenn bisher keine validen Zahlen zu möglichen Nutzungen des Deutschlandtickets vorliegen und die Erfahrungswerte mit dem 9-Euro-Ticket nur bedingt herangezogen werden könnten, erwartete Müller-Böhm die stärksten Auswirkungen im Bereich der Tagesausflüge und der Städtereisen durch das Deutschlandticket, deutlich geringer, so seine Einschätzung, werde der Einfluss auf die mehrtägigen Busreisen ausfallen.

Die vom RDA vertretene Position, den Fernbus nicht in das Deutschlandticket zu integrieren, nannte Müller-Böhm richtig. Dies hätte ansonsten massive Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der klassischen Bustouristik bedeutet. Bei der anstehenden Evaluation zum Deutschlandticket 2025 werde das Thema Fernbus aber wahrscheinlich wieder auf den Tisch kommen, prophezeite Müller-Böhm.

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Rund 300 Austeller zeigten auf der RDA Group Travel Expo ihr Angebot
© Foto: Thomas Burgert

Polen als Partnerland auf der RDA Group Travel Expo

Bei der RDA Group Travel Expo 2024 wird Polen Partnerland der RDA Group Travel Expo sein. Zudem wird die Jahrestagung des Verbandes in diesem Jahr im Oktober in Krakau stattfinden. Damit wolle man im Jahr nach Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine als RDA ein Zeichen setzen, dass Polen ein attraktives und sicheres Reiseland ist, erklärte Benedikt Esser.

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