Der Deutsche Reiseverband (DRV) hat im Wahlkampf seine Forderungen an die künftige Bundesregierung vorgelegt. Für die Reisewirtschaft bestehe in zahlreichen Politikfeldern Handlungsbedarf, schreibt der Branchenverband in seiner Agenda zur Bundestagswahl. „Entscheidend bleibt, Überregulierungen und weitere Verzerrungen im Wettbewerb zu verhindern“, sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig. „Wir brauchen Stabilität und Planbarkeit für unser Geschäft – und damit politische Verlässlichkeit.“ Vor allem das Outgoing-Geschäft, das nicht nur für Reisebüros und Reiseveranstalter, sondern für alle Unternehmen der Reisewirtschaft immens wichtig sei, dürfe nicht durch zusätzliche Belastungen erschwert werden. „Es geht um die Zukunft der Reisewirtschaft“, mahnte Fiebig.
Touristik fordert bessere Rahmenbedingungen
Im Mittelpunkt der politischen Forderungen des DRV stehen „bessere Rahmenbedingen, weniger Bürokratie, Stärkung des Geschäfts mit Auslandsreisen und dem Segment der Geschäftsreisen sowie des Mobilitätsstandortes Deutschland“. Zudem fordert der DRV eine „effektivere Vertretung deutscher Brancheninteressen auf Brüsseler Ebene durch die Bundesregierung“, offensichtlich hat man hier zumindest bei der aktuell noch amtierenden Bundesregierung unter Olaf Scholz (SPD) Defizite ausgemacht. Grundsätzlich habe die Reisewirtschaft in den vergangenen Jahren zu sehr unter rechtlichen Vorgaben und zunehmender Bürokratisierung zu kämpfen gehabt, kritisiert der DRV.
Der DRV hat in seiner Agenda sechs Handlungsfelder als Kernforderungen an die neue Bundesregierung zusammengestellt:
- Für eine schlanke Pauschalreiserichtlinie und Bürokratieabbau
- Outbound-Tourismus als Stabilisator unterstützen
- Mobilitätsstandort Deutschland stärken
- Reisebarrieren abbauen und Visa-Prozesse beschleunigen
- Rahmenbedingungen für die Geschäftsreise verbessern
- Vernetzung und Kooperation unter expliziter Berücksichtigung des Outbound-Tourismus stärken
DRV: Reisetätigkeit nicht bremsen
Rund 65 Millionen Urlaubsreisen und 116 Millionen Geschäftsreisen unternehmen Deutsche im Jahr. 78 Prozent der Urlaubsreisen führen ins Ausland. „Es ist wichtig, dass die Politik die richtigen politischen Schritte einleitet, um die Wirtschaft zu stärken. Die Reisetätigkeit darf nicht gebremst werden, die Konsumlaune nicht sinken. Das erhoffen wir uns von der neuen Regierung ein“, sagte DRV-Präsident Fiebig. „Der wirtschaftliche Erfolg und die Entwicklungsmöglichkeiten der Reisebranche sind in weiten Teilen von der politischen Rahmensetzung abhängig.“