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Tourismus: Vorsichtiger Optimismus mit Blick auf 2023

14.02.2023 14:59 Uhr | Lesezeit: 4 min
Tourismus: Vorsichtiger Optimismus mit Blick auf 2023
Die Herausforderungen für touristische Betriebe waren Thema im Tourismusausschuss des Bundestages
© Foto: DBT/Felix Zahn/photothek

Im Tourismusausschuss versuchte eine DRV-Vertreterin die Politik speziell für die Lage von kleinen und mittelständischen Betrieben im Tourismusbereich zu sensibilisieren.

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In der Tourismuswirtschaft stünden insbesondere kleine und mittelständische Betriebe vor Herausforderungen im Bereich der „3D“, sagte Ute Dallmeier, Finanzvorständin des Deutschen Reiseverbandes (DRV) und Geschäftsführerin der LCC Niederrhein GmbH mit fünf Reisebüros, jüngst bei einer Sitzung des Tourismusausschusses des Deutschen Bundestages in Berlin, an der sie digital teilnahm.

Die drei „D“ stehen dabei für Demographie, Digitalisierung, Dekarbonisierung, so Dallmeier, die erklärte: „Der Fachkräftemangel, der aufgrund der demographischen Entwicklung ohnehin in allen Branchen eines der Hauptthemen ist, verschärft sich im Reisebüro durch die steigende Komplexität bei der Vermittlung von Reisen.“ Hierzu zählten auch regulatorische Auflagen wie zum Beispiel durch die EU-Pauschalreiserichtlinie, die es erforderlich machten, vor der eigentlichen Beratung ausführlich über den Rechtscharakter der Reise zu sprechen.

Um als Unternehmen weiterhin erfolgreich agieren zu können, müssten Prozesse digitalisiert werden. „Dies erfordert aber gleichzeitig Investitionen, die gerade kleinere Betriebe aufgrund eines geringen Betriebsergebnisses oft nicht leisten können“, so Dallmeier.

Gleichzeitig betonte die Fachfrau, dass die gesellschaftlich wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Reiseangeboten durch die Reisewirtschaft umgesetzt werden muss. „Das ist nur durch Eigenverantwortung, Aufklärung und noch stärkere Sensibilisierung der Reisenden möglich.“

Nachholbedarf bei Urlaubsreisen

Mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf sah Dallmeier einen großen Nachholbedarf bei Urlaubsreisen. Die Menschen möchten wieder reisen, nachdem die Reisemöglichkeiten während Corona stark eingeschränkt waren. In ihren Büros seien insbesondere Fernreisen nach Australien, USA und Kanada, die sehr lange, sehr strenge Einreisebestimmungen hatten, besonders gut nachgefragt. „Auch wenn wir noch unter den Buchungszahlen von Vor-Corona liegen, sehen wir doch seit Ende Dezember ein Anziehen der Urlaubsbuchungen“, schilderte Dallmeier die Situation und sprach von einem „vorsichtigen Optimismus für dieses Jahr“.

„Die aktuelle weltpolitische Lage mit ihren wirtschaftlichen Auswirkungen, zeigt sich auch in der Reisewirtschaft“, führte die DRV-Finanzvorständin weiter aus. „Insbesondere bei Familien mit Kindern merken wir noch ein zurückhaltendes Reisebuchungsverhalten.“ Der Krieg in der Ukraine, die stark gestiegenen Energiepreise und die weiterhin hohe Inflation belaste die verfügbaren Haushaltseinkommen und führe zu Unsicherheit bei den Reiseplanungen.

Überbrückungshilfen haben Unternehmen gerettet

Dallmeier nahm im Ausschuss auch zu den Corona-Hilfen Stellung. „Die Wirksamkeit der gewährten Überbrückungshilfen während der Pandemie darf jetzt nicht durch zu restriktive Auslegungen der Finanzbehörden geschmälert werden“, so die Touristikerin. Durch die Hilfen sei die Struktur der überwiegend mittelständisch geprägten Reisewirtschaft gesichert worden. Ohne diese staatlichen Hilfen hätte es radikale Marktveränderungen und einen herben Verlust von klein- und mittelständischen Unternehmen gegeben. „Daher bitten wir Bundestag und Bundesregierung auch im Kontakt mit den Bundesländern darauf hinzuwirken, dass eine unterschiedliche Verwaltungspraxis in den Ländern nicht nachträglich zu Wettbewerbsverzerrungen führt.“

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