In beliebten Tourismusregionen in Bayern kommt es immer wieder zu einem hohen Aufkommen an Gästen und Besuchern und zu örtlichen Überlastungen, weshalb zuletzt immer wieder Forderungen nach einer Besucherlenkung laut wurden. Das Ziel dabei ist, durch eine intelligente Information und Lenkung von Besuchern zu Spitzenzeiten Entlastung zu schaffen.
Ein solches Projekt wird nun in der Alpenregion Tegernsee Schliersee umgesetzt. Bedarf besteht hier auf jeden Fall, denn jährlich besuchen rund acht Millionen Tagesgäste die Region, an Spitzentagen sind es bis zu 70.000 Gäste. In Schliersee wurde am Montag, 5. Februar, nun die Anwendungsphase des Projekts Smarte Tourismus Region (STR) von Bayerns Tourismusministerin Michaela Kaniber (CSU) eingeläutet. Das Projekt werde „einen wertvollen Beitrag zur Besucherlenkung in dieser zurecht so beliebten Region leisten“, sagte die Ministerin zum Auftakt. Mit dem Projekt soll die Attraktivität der beliebten Region sowie die Akzeptanz der einheimischen Bevölkerung gegenüber dem Tourismus bewahrt werden, so Tourismusministerin Kaniber.
Erfassung von Echtzeitdaten zur Besucherlenkung
Mit den nun zur Verfügung stehenden Echtzeitdaten – automatisch erfassten Daten zur Belegung von Parkplätzen und zur Verkehrsfrequenz – und mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) sollen künftig Prognosen zur Auslastung von Hotspots sowie zum Verkehrsaufkommen erstellt werden. Zugleich werden attraktive Alternativen vorgeschlagen. „Das trägt nicht nur dazu bei, einer Überlastung vorzubeugen, sondern lässt Gäste die Region vielleicht auch von einer anderen Seite kennenlernen“, so die Ministerin.
Die in dem Projekt erhobenen Daten werden auch an den Ausflugsticker Bayern und die BayernCloud Tourismus übermittelt, in der sämtliche touristisch relevanten Daten für Angebote und Dienstleistungen zusammengebracht und gleichzeitig für alle Akteure verfügbar gemacht werden. Das Projekt werde „Strahlkraft weit über die Alpenregion Tegernsee Schliersee haben“, zeigte sich Ministerin Kaniber überzeugt.
Das Projekt wird durch das Kommunalunternehmen des Landkreises Miesbach „Regionalentwicklung Oberland KU“ umgesetzt, es startete im September 2021, bis Ende 2023 wurde die Technik zur Erfassung von Echtzeitdaten installiert. Das Vorhaben wird mit 464.800 Euro durch die Staatsregierung gefördert.