Die FTI Touristik GmbH ist die Obergesellschaft der FTI Group, dem drittgrößten Reiseveranstalters in Europa. Unmittelbar betroffen sei zunächst nur die Veranstaltermarke FTI Touristik, so das Unternehmen in einer Mitteilung. In der Folge würden aber auch für weitere Konzerngesellschaften entsprechende Anträge gestellt. Windrose Finest Travel mit der Luxusmarke „Windrose“ werde ihre Geschäfte weiterführen.
Nach einem langwierigen und komplexen Investorenprozess hatte man im April 2024 den Einstieg eines Investoren-Konsortiums mitgeteilt. Seitdem seien jedoch die Buchungszahlen trotz der positiven Nachrichten deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Hinzu komme, dass zahlreiche Lieferanten auf Vorkasse bestanden hätten, so FTI Touristik. In der Folge sei es zu einem erhöhten Liquiditätsbedarf gekommen, der bis zum Closing des Investorenprozesses nicht mehr habe überbrückt werden können. Die Stellung der Insolvenzanträge sei deshalb aus rechtlichen Gründen erforderlich geworden, betonte FTI Touristik.
Derzeit werde daran gearbeitet, dass „die bereits angetretenen Reisen auch planmäßig beendet werden können“, so der Veranstalter. Noch nicht begonnene Reisen werden voraussichtlich ab Dienstag, 4. Juni 2024, nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden können. In Zusammenarbeit mit dem noch zu bestellenden (vorläufigen) Insolvenzverwalter soll in den kommenden Tagen an einem Konzept zur fortlaufenden Information der betroffenen Reisenden und operativen Umsetzung der notwendigen Maßnahmen gearbeitet werden.
Schwerer Schlag für die Tourismusbranche
Die Allianz selbständiger Reiseunternehmen – Bundesverband (ASR) hat die jüngsten Entwicklungen um die Reiseveranstalter FTI Touristik und BigXtra Touristik, die beide Insolvenz anmelden mussten, bedauert. Diese Situation betreffe „Tausende von Kunden sowie eine Fülle an Arbeitsplätzen der beiden Unternehmen und hat weitreichende Folgen für die gesamte Reisebranche“, so der Verband.
ASR-Präsidentin Anke Budde bezeichnete die Insolvenzen der Reiseveranstalter FTI und BigXtra als einen „schweren Schlag für die Tourismusbranche“. Davon betroffen seien rund 65.000 Kunden und mehr als 11.000 Mitarbeiter bei den betreffenden Unternehmen, auch deren Geschäftspartnern sähen sich mit einer ungewissen Zukunft konfrontiert. „Die Insolvenz von FTI und BigXtra ziehen weitreichende Konsequenzen nach sich, die zahlreiche Reisebüros, Hotels, Fluggesellschaften und andere Dienstleister treffen“, so Anke Budde, die betonte: „Wir stehen in engem Kontakt mit unseren betroffenen Mitgliedern, um Lösungen zu finden und die negativen Effekte so gering wie möglich zu halten.“