Die Zahl der beantragten Insolvenzen in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Oktober 2023 um 22,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Im September 2023 hatte sie bereits um 19,5 Prozent gegenüber September 2022 zugenommen, seit Juni 2023 seien „durchgängig zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich zu beobachten“, teilte die Wiesbadener Behörde am Dienstag, 14. November, mit.
Bei den Ergebnissen sei zu berücksichtigen, dass die Anträge erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einfließen, so die Statistiker. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liege in vielen Fällen annähernd drei Monate davor.
Im August 2023 haben die Amtsgerichte nach endgültigen Ergebnissen 1556 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren 35,7 Prozent mehr als im August 2022. Die Forderungen der Gläubiger aus den im August 2023 gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf rund 1,8 Milliarden Euro. Im August 2022 hatten die Forderungen bei rund 0,8 Milliarden Euro gelegen.
Bezogen auf 10.000 Unternehmen gab es im August 2023 in Deutschland insgesamt 4,6 Unternehmensinsolvenzen. Die meisten Insolvenzen je 10.000 Unternehmen entfielen auf den Wirtschaftsabschnitt „Verkehr und Lagerei „mit 9,9 Fällen. Dann folgten die „sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ mit 7,7 Fällen. Die geringste Insolvenzhäufigkeit mit 0,6 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen habe es in der Energieversorgung gegeben.
Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen ist im August 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich gestiegen. Laut Destatis gab es 5843 Verbraucherinsolvenzen im August 2023. Damit stieg die Zahl der Verbraucherinsolvenzen um 8,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.