Das Thema Nachhaltigkeit werde in der Post-Corona-Reisewelt nicht mehr nur ein Nice-to-have sein, sondern müsse zur „Haltung einer gesamten Destination werden“, sagte Barbara Radomski, Geschäftsführerin von Bayern Tourismus zur Bedeutung von Nachhaltigkeit im Tourismus.
Das Thema stand bei der jüngsten Bereichsversammlung der assoziierten Mitglieder im Deutschen Reiseverband (DRV) unter dem Titel „Restart: Verändertes Reiseverhalten im Zeichen der Nachhaltigkeit“ besonders im Fokus. Die Versammlung fand erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder als Präsenzveranstaltung in Regensburg statt. An der Sitzung nahmen über 40 Mitglieder teil. Unterstützende Partner waren Regensburg Tourismus, der Ostbayern Tourismusverband und Bayern Tourismus.
DRV-Vizepräsidentin Susanne D. Schick betonte: „Nachhaltiges Handeln, und damit auch nachhaltiges Reisen, nimmt immer stärker an Bedeutung zu. Zudem verändert die Pandemie unser Reiseverhalten grundlegend. Es wird kurzfristiger gebucht und derzeit verstärkt im Inland und in die europäischen Nachbarländer verreist.“
Resilienz gegenüber Krisen und Risiken aufbauen
Die Geschäftsführerin der Nachhaltigkeitsinitiative Futouris, Inga Meese, richtete den Appell an die Branche, die derzeitige Krise zu nutzen, zusammen mit den Menschen in den Destinationen langfristige Resilienz gegenüber Krisen und Risiken aufzubauen, insbesondere im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels. Dabei zeigte sie die Ziele der von vielen Unternehmen der Reisewirtschaft und vom DRV unterstützen Initiative auf. Gemeinsam mit allen Mitgliedern will man „Nachhaltigkeit noch besser in der deutschen Tourismusbranche verankern“. Bei Futouris loten die Mitgliedsunternehmen Chancen und Potentiale für einen nachhaltigen Tourismus im Diskurs mit einem wissenschaftlichen Beirat aus, Schwerpunkt sind praxisnahe Projekte, zum Beispiel zur Reduzierung von Plastik im Hotelbetrieb und für ein nachhaltiges Speisenangebot.
Destinationen seien allerdings in Gefahr, „die elementaren Bestandteile ihres touristischen Angebotes wie intakte Natur, gewachsene Traditionen und freundliche Gastgeber einzubüßen und damit an Attraktivität zu verlieren. Sie stehen daher unter Handlungsdruck, nachhaltige Strategien zu entwickeln, um ihre Ressourcen langfristig zu schützen und zu erhalten“, mahnte Barbara Radomski.