Zur Lutherdekade widmen sich in Rothenburg ob der Tauber zwei Ausstellungen der Reformation und ihrer Auswirkungen rund um die Person Martin Luthers. So geht es im Reichsstadtmuseum um erste „Likes“ und „Shitstorms“ in der Mediengeschichte. Die Fortschritte im Buchdruck ließen Luthers Schriften in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts einDrittel der deutschen Buchproduktion einnehmen, seine Bibel erreichte ein Auflage von gut 500.000 Exemplaren. Den Meistersinger Hans Sachs inspirierten Blätter mit Lutherschriften zu dem Lobgedicht „die Wittenbergisch Nachtigall“ – das erste „Like“ der Neuzeit. Ab Oktober widmet sich das Reichsstadtmuseum ein Jahr lang dem Glaubens- und Kulturkampf der in diesen „neuen“ Medien zum Ausdruck kommt.
Im Kriminalmuseum dagegen stehen vom 1. Mai 2016 bis Ende 2018 Hexenwerk und Teufelszeug im Mittelpunkt. Die Ausstellung stellt Martin Luther in den Mittelpunkt, geht anhand zahlreicher Exponate und moderner Museumstechnik aber auch auf die juristischen und sozialen Auswüchse der Hexenverfolgung in Franken und Rothenburg ein. Die historischen Themenführungen begleiten durch die spannende Stadtgeschichte. (bb)