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Bierige Erlebnisse

24.11.2010 11:40 Uhr
Bierige Erlebnisse
© Foto: Clemens Bilan/dapd

Macht Bier kreativ? Diese Vermutung liegt nahe, wenn man schaut, was rund um den gesunden (in Maßen!) Gerstensaft alles auf die Beine gestellt wird. Das Spektrum reicht vom Bierhotel bis zu einer Brauerei auf einem Kreuzfahrtschiff.

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Braumeister Andreas Hegny (Foto oben Mitte) demonstrierte Anfang März in Hamburg in der Brauerei an Bord des Kreuzfahrtschifffes AIDAblu, wie er Malzschrot in einen Braukessel füllt. Von seinem jetzigen Arbeitsplatz wollte Hegny früher nicht einmal träumen. „Köche können vielleicht damit rechnen, ihren Beruf auf hoher See auszuüben. Aber wenn man Bier braut, denkt man gar nicht erst daran“, meinte der 27-Jährige. Hegny ist Deutschlands erster Braumeister auf hoher See. Er stellt täglich bis zu 600 Liter Bier in der Brauerei des Kreuzfahrtschiffes AIDAblu her, egal ob das Schiff im Frühjahr im Mittelmeer in Richtung Mallorca fährt oder wie jetzt im Sommer über die Ostsee schippert. „Natürlich denkt man bei Kreuzfahrten eher an Sekt oder Champagner, aber so ein bodenständiges, frisch gezapftes Bier wird auch sehr gerne genommen“, freut sich Hegny. Die AIDA-Flotte ist bei Gruppen aller Altersklassen sehr beliebt.
© Foto: Oliver Land/dapd

Bierhotel in Bayern

Ein Biererlebnis, das ebenfalls etwas aus dem Rahmen fällt, ist ein echtes Bierhotel in Bayern – wo auch sonst. Der Geschäftsführer des Bier- und Wohlfühlhotels Gut Riedelsbach, Bernhard Sitter (Foto Seite 62), zapft im bayerischen Neuriedelsbach persönlich für seine Gäste in der so genannten Bier-Blockhütte, dem nach seinen Angaben ersten Hotelzimmer mit eigener Zapfanlage. Entstanden ist das wohl erste Bier- und Wohlfühlhotel der Welt auf einem einfachen Gutshof, der vor 100 Jahren von einem unehelichen Sohn von König Ludwig III. erbaut wurde. Seit 1951 ist er im Besitz der Familie Sitter. Vom landwirtschaftlichen Betrieb entwickelte der Hof sich über eine kleine Pension mit Wirtshaus zum Bierhotel, das 2007 nach einem groß angelegten Umbau eröffnet wurde. Das Hotel selbst kann kleinere Gruppen beherbergen, als Einkehr auf eine Bier- und Brotzeit sind auch größere Busgruppen herzlich willkommen. Weiterhin verfügt das Gut Riedelsbach über ein Bierkulinarium mit wechselnden Menüs und eine Brauerei mit angeschlossenem Museum. Eine Sammlung von 3.000 salzglasierten Stein­krügen, Gläsern, Flaschen, Werbeschildern und anderen Kuriositäten vermittelt einen stimmigen Gesamteindruck von über 100 Jahren Brauerei-Werbekultur. Brauereimuseumsführung mit Verkostung und anschließendem gemütlichen Essen für Gruppen gegen Voranmeldung.
© Foto: Jens Ulrich Koch/dapd

Adlerbräu

Mit dem Geheimnis des Bierbrauens ist es im baden-württembergi­schen Adlerbräu nicht weit her, denn hier sind Gruppen eingeladen, dieses Geheimnis auf Bierseminaren zu lüften. Auf dem großen Bierseminar mit beschränkter Teilnehmerzahl vermitteln die Braumeister in unterhaltsamen Stunden das gesamte Bierwissen vom Halm bis zum Glas. Gemeinsam mit den Teilnehmern wird ein Sud Bier gebraut und nebenbei alles über Adler-Bräu, Getreide, Wasser, Hopfen und Malz erzählt. Während des Brauvorgangs wird die Gruppe die Brauerei besichtigen und über Mittag ein schwäbisches Mittagessen einnehmen. Nach weiteren Themenblöcken wie Ausschanktechnik, Bier und Gesundheit sowie professionelle Bierverkostung wird ausgeschlagen, das heißt, der Sudvorgang wird abgeschlossen. Danach klingt der Tag mit einem Abendessen und dem Abtrunk aus. Die Kosten pro Person betragen 85 Euro. Darin enthalten sind die Seminarleitung durch Brau- und Malzmeister Robert Volk, sowie sämtliche Speisen und Getränke. Alle Kursteilnehmer erhalten eine Bierkenner-Urkunde, schriftliche Bierinfos und ein Glas.
© Foto: Nigel Treplin/dapd

Bayreuther Bierkatakomben

Reisegruppen steigen gerne hinab in die faszinierende Welt der Felsenkeller. Diese vermutlich zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert in den Sandstein getriebenen Gänge bieten den speziellen Charme einer schier endlosen Gruft. Unheimlich spannend und zudem auch sehr skurril. Die Gäste bestaunen ein Panoptikum aus Brauereihistorie, Kulturgeschichte der Stadt Bayreuth während des zweiten Weltkrieges mit der Katakombenküche und dem Lazarett, dem Küstriner Gefängnis mit seinem einzigen Insassen, dem alten Fritz, den Gedenkstätten der Bierheiligen und vielem mehr. Warum die verwinkelten Gänge entstanden sind, ist bis heute ein Geheimnis, jedoch vermutet man, dass sie in der damaligen Zeit zur Gewinnung von Sandstein oder aber als Schutz- und Fluchtanlagen dienten. Eines ist jedoch sicher: Es waren die besten und kühlsten Keller im ausgehenden 19. Jahrhundert und wurden zum Lagern der Aktien-Biere benutzt. Einst diente der Aktien-Keller der Bayreuther Bierbrauerei AG als Tenne, auf der in handwerklicher Brautradition der erste Schritt für die Herstellung des edlen Gerstensaftes vollzogen wurde. Hier unten brachten die Brauer und Mälzer die Gerste zum Keimen. Das entstandene Grünmalz wurde anschließend unter das Dach in die Darre zum Trocknen gebracht. Heute dient das rustikale Backsteingewölbe als stimmungsvolles Ambiente für Feste und Feiern. Die Gäste werden im alten Kellergewölbe bewirtet und dürfen sich hier auf die Vielfalt der fränkischen Küche freuen.
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