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Der Auwärter Citystar

26.08.2008 09:11 Uhr

Im Vorwärts liegt die Zukunft. Das sagen sich auch die Mitarbeiter der Auwärter GmbH in Steinenbronn und frischen nicht nur ihre bestehende Fahrzeugpalette gehörig auf, sondern kreieren auch äußerst interessante Neuentwicklungen. Außerdem wird kräftig in die Modernisierung der Produktion investiert.

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Es ist die immerwährende Suche nach der Nische, nach der Lücke, die noch niemand besetzt hat, die besonders die Aufbauhersteller kleinerer Busse antreibt, auf ungewöhnlichen Pfaden vorwärts zu streben. Und das ist gut so, schließlich tobt in diesem Sektor ein besonders energischer Kampf um Marktanteile. Die EA Auwärter GmbH, die die Auwärter KG 2005 übernahm, hat sich der innovativen Traditionen ihres Vorgängers verschrieben und ihr Produktprogramm erweitert. Der jüngste Spross der Familie nennt sich Citystar und ist ein niederfluriger Minibus auf Mercedes-Benz-Sprinter-Basis. Die Entwicklung dieses Fahrzeuges begann im Januar 2007, möglich war dieser kurze Entwicklungszeitraum nur durch die Erfahrung der hauseigenen Experten. War ursprünglich nur ein Facelift geplant, ist nun ein völlig neuer Bus entstanden. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Einhaltung höchster Qualitätsrichtlinien gelegt. Wo unter Umständen Unsauberkeiten beim Gerippebau mit viel Teppich kaschiert werden, sollen beim neuen Citystar saubere technische Lösungen die Kunden überzeugen. Das scheint gelungen, denn der Innenraum macht auch beim genauen Hinsehen einen hochwertigen Eindruck. Und so sucht man hier tatsächlich den mottigen Charme blau-grauen Teppichs vergebens, stattdessen empfängt den Fahrgast heller Kunststoff an Seiten und Decke. Das passt gut zum Gesamtkonzept, welches mit „Kleiner Bus ganz groß“ umschrieben werden könnte.

Auwärter Citystar

Auwärter Citystar Bildergalerie

Äußerlich macht der Bus einen geradlinigen, klaren Eindruck

Viel Glas, wenig Blech, beziehungsweise Kunststoff macht Lust auf das Betreten des Fahrzeugs. Das geschieht durch zwei doppeltbreite Außenschwing­türen, die – und das ist anders als bei den meisten direkten Konkurrenten – nicht elektrisch, sondern per Druckluft angetrieben werden. Das soll die Störanfälligkeit, besonders bei schiefstehendem Fahrzeug, minimieren. Sowohl vorn als auch hinten müssen keine Stufen überwunden werden, es ist der Auwärter GmbH tatsächlich gelungen, einen komplett niederflurigen Bus zu entwickeln. Das gibt es nicht allzu häufig in der Sprinter-Klasse. Spontan fällt da eigentlich nur Kutsenits mit seinem Niederflurbus auf VW-Basis ein. Der Boden steigt zwar über eine Schräge leicht zur Mitte hin an, die fällt aber kaum auf. Dadurch, dass der City­star an beiden Einstiegen Niederflur-Plattformen besitzt, kann er von seinen Betreibern universell konfiguriert werden, was seinen Einsatzkreis erheblich erweitern dürfte. Große Scheiben, die bis knapp unter die Decke reichen, erlauben stehenden und sitzenden Fahrgästen einen ausgezeichneten Blick nach außen. Im getesteten Bus gab es zwar noch keine Fahrzielanzeige, doch selbst mit verbautem Zielkasten bleibt auch nach vorn noch ausreichend Sicht. Für zusätzlich Licht sorgt ein Dachfenster, welches in den Notausstieg integriert wurde. Ein simples, aber äußerst effektives Zurüstteil. Die Verarbeitung im Innenraum konnte gefallen. Obwohl der gefahrene Bus ein Prototyp war, ist er doch schon verdammt nah an der Serie gewesen. Schrauben sucht man vergebens, diese werden zum Teil durch eine geschickte Konstruktion „versteckt“ oder durch Kunststoffkappen verdeckt. Hier muss sich allerdings zeigen, ob diese auch auf längere Dauer am Platz bleiben oder den Fingern gelangweilter Fahrgäste zum Opfer fallen. Die Passagiere nehmen übrigens auf hochfesten Kunststoff­sitzen Platz, es lassen sich aber auch andere Stühle verbauen.

Komfortabler Arbeitsplatz

Den Fahrer erwartet der Sprinter-typische komfortable Arbeitsplatz. Alles drin, alles dran, so könnte für das Cockpit das kurze Fazit lauten. Sämtliche Bedienelemente sind gut erreichbar, die Anzeigen sind optimal einsehbar. Das gilt auch für die Außenspiegel. Gut gelöst wurde die Sicht des rechten Spiegel, hier stört die A-Säule kaum den Blick. Spiegel wie übrigens so manch weiteres Bauteil stammen vom Teamstar. Dadurch erhält man deutlich mehr Gleichteile, was sowohl den Service vereinfacht, als auch die Gesamtkosten minimiert. Das spricht für einen guten betriebswirtschaftlichen Vorsatz. Ausgezeichnet gelöst wurde die Cockpitverbreiterung, die erst auf den zweiten Blick als nachträglich auffällt. Die Busschalter wurden geschickt integriert. Einzig der digitale Tachograf sitzt etwas tief. Das Fahren dann gestaltet sich ausgesprochen leichtfüßig. 156 PS treiben den Citystar flott voran, auch in Kurven bleibt der Bus stabil, neigt weder zum Ausbrechen noch verwindet sich der Aufbau. Bodenwellen und Schlaglöcher steckt der kleine Stadtexperte locker weg, auch dank der serienmäßigen Luftfederung. Angenehm unauffällig auch die Geräuschentwicklung im Innenraum. Von Automatikgetriebe oder der Kardanwelle ist absolut nichts zu vernehmen, einzig der Kompressor befüllt gelegentlich hörbar den Druckluftbehälter. Hier soll aber noch optimiert werden. Gut gefallen hat die Wendigkeit des Fahrzeuges. Auch engste Altstadtgassen oder knifflige Ecken stellen kein Problem für den Citystar dar, der damit beweist, er ist gerade in speziellen Situationen in seinem Element. Wo herkömmliche Konzepte an ihre Grenzen stoßen, schlägt seine Stunde. Der Citystar wird in Steinenbronn produziert. Künftig sollen die Gerippe aus Tschechien kommen, hier kooperiert Auwärter mit der ehemaligen Medio-Produktionsstätte. Ausbau und Finish wird aber in Deutschland bleiben. So lässt sich immer noch am besten auf Kundenwünsche reagieren.
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