-- Anzeige --

Busreisen: bdo kritisiert “Fit for 55“-Paket der EU

16.12.2021 16:04 Uhr
Busreisen: bdo kritisiert “Fit for 55“-Paket der EU
Der zweite Teil des EU-Aktionsplans „Fit for 55“ stößt auf Kritik des bdo
© Foto: jorisvo/stock.adobe.com

Die Europäische Kommission ignoriere bei ihren Plänen für den Verkehrssektor den Bus komplett, kritisiert der bdo und fordert eine Mehrwertsteuerentlastung bei Busreisen.

-- Anzeige --

Nachdem am 14. Dezember der zweite Teil des Aktionsplans „Fit for 55“ für den Verkehrssektor von der EU-Kommission vorgestellt wurde, hat der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) die Pläne mit deutlichen Worten kritisiert. Brüssel setze einseitig auf die Schiene, für die Mobilitätswende sei neben der Bahn aber auch der Bus unverzichtbar, betonte der bdo. „Beide Verkehrsträger stehen für Nachhaltigkeit. Mit dem deutschen Strommix haben Reisebusse sogar eine bessere Klimabilanz als elektrisch angetrieben Fernzüge.“

Die Pläne der EU sehen eine Stärkung des Bahnverkehrs vor, unter anderem soll die Mehrwertsteuer auf internationale Zugtickets abgeschafft werden. „Es ist vollkommen unverständlich, warum die Kommission den Bus bei ihren Plänen ignoriert. Wir brauchen die Mehrwertsteuerbefreiung auch für Busreisen“, kritisiert bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard die Vorschläge der Kommission. Ohne Anpassungen der Kommissionspläne wäre der Bus künftig das einzige Verkehrsmittel, in dem auf grenzüberschreitenden Reisen die Mehrwertsteuer erhoben wird. Denn klimaschädliche internationale Flüge sind bereits mehrwertsteuerbefreit, weist der Verband auf bestehende Regelungen hin.

Die Mehrwertsteuersystematik muss überarbeitet werden, fordert der bdo

Deutschland ist einer von lediglich drei EU-Mitgliedstaaten, die noch den vollen Mehrwertsteuersatz auf internationale Busreisen erheben. Alle anderen Länder haben sich richtigerweise dafür entschieden, entweder gar keine Mehrwertsteuer oder nur den ermäßigten Satz zu fordern“, führte Leonard aus. Die EU-Kommission müsse dafür sorgen, dass „Deutschlands Sonderweg beendet wird. Denn die Erfahrung bei Mehrwertsteuersenkung im nationalen Schienenfernverkehr zeigt, dass eine solche Maßnahme zu deutlich mehr Fahrgästen führt. Im Busbereich ist eine ähnliche Entwicklung zu erwarten“.  

Aber auch national muss die Mehrwertsteuersystematik überarbeitet werden, fordert bdo-Hauptgeschäftsführerin Leonard: „Die Bahn unterliegt bereits einer reduzierten Mehrwertsteuer, während die kleinen und zumeist familiengeführten Busunternehmen den vollen Satz von 19 Prozent zahlen müssen. Hier erwarten wir von der neuen Bundesregierung schnelles Handeln, um diese Wettbewerbsverzerrung zu beenden und unseren Unternehmen den Restart nach langen Monaten gesetzlicher Fahrverbote zu erleichtern.“

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


www.omnibusrevue.de ist das Online-Portal der monatlich erscheinenden Zeitschrift OMNIBUSREVUE aus dem Verlag Heinrich Vogel, die sich an Verkehrsunternehmen bzw. Busunternehmer und Reiseveranstalter in Deutschland, Österreich und der Schweiz richtet. Sie berichtet über Trends, verkehrspolitische und rechtliche Themen sowie Neuigkeiten aus den Bereichen Management, Technik, Touristik und Handel.