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BUSTROMMEL: Das Busjahr 2023

01.02.2023 15:49 Uhr | Lesezeit: 7 min
BUSTROMMEL: Das Busjahr 2023
Im ersten BUSTROMMEL-Podcast des Jahres werfen die Redakteure der OMNIBUSREVUE einen neugierigen Blick auf die kommenden Monate. Und jede Menge Highlights sind 2023 garantiert.
© Foto: iStock/deepblue4you/OR

Der Jahresauftakt-Podcast der BUSTROMMEL ist online und richtet den Blick auf das Busjahr 2023. Das verspricht, spannend und abwechslungsreich zu werden.

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Nicht nur, dass das Ende von Maskenpflicht und Corona-Maßnahmen seine ganze eigenen Herausforderungen mit sich bringt – auch das Deutschland-Ticket reiht sich in den „was wird sich wie bewähren“ Spannungsbogen ein. Immerhin freut sich die Reisebranche über ein Anziehen der Konjunktur im Tourismus, von dem auch Reisbusunternehmen profitieren sollten. Gerade hat Destatis gemeldet, dass 2022 wieder doppelt so viele Menschen das Flugzeug genutzt haben wie in den Corona-Jahren. Die Hotels sind voll, die Strände auch, die Städte sowieso – die Menschen wollen wieder raus. Diese Beobachtung teilen alle unsere Redakteure. 

Interessante Eindrücke hat unsere Redakteurin Mireille Pruvost von der CMT mitgebracht. „Als Endkundenmesse mag die CMT oberflächlich betrachtet nicht ganz so busrelevant erscheinen“, berichtet sie im Podcast, „aber ich habe mit drei Busunternehmern sprechen können, die sich auf der CMT präsentiert haben.“ Und das richtig groß. „Ein Unternehmen hatte sogar einen Luxus-Reisebus mitgebracht und berichtete mir, wie positiv sich das schon früher auf das Buchungsverhalten der Leute ausgewirkt hatte“, so Mireille Pruvost. Die Strategie scheint aufgegangen zu sein – im Verlaufe der Messe seien zahlreiche Buchungen vorgenommen worden, berichteten die Unternehmen.

BUSTROMMEL: Impressionen von der CMT

Im Rahmen der CMT fand auch der 42. Tag der Bustouristik statt, auf dem sich unsere Redakteurin ebenfalls umgesehen hat. „Hier war die Stimmung etwas durchwachsener“, berichtet Mireille Pruvost „Während die einen Unternehmen sehr positiv eingestellt sind und eine Belebung des Geschäftes verzeichnen können, sind andere vorsichtiger unterwegs, weil sie nicht absehen können, wie sich das Jahr weiter entwickelt.“ Manche Unternehmen haben sogar darauf verzichtet, Reisekataloge zu erstellen. „Interessant war dennoch, dass es sich nicht unbedingt negativ auswirken muss, keinen Katalog zu haben“, sagt Mireille Pruvost. „Eine Unternehmerin berichtete beispielsweise, dass sie ihre Reisen bislang ausschließlich auf ihrer Homepage beworben hat – und dass diese trotzdem gut gebucht werden.“ Ein Umstand, der möglicherweise die Bedeutung einer Stammkundschaft hervorheben könnte. Gänzlich auf einen Katalog verzichten will die Unternehmerin dennoch nicht – sie wird ihren Prospekt nachträglich noch drucken lassen. 

Als bevorzugte Reiseziele der Endkunden zeichnet sich 2023 das europäische Ausland ab. Reisen an Nord- und Ostsee, die gerade in den Corona-Jahren gefragt waren, laufen derzeit so ziemlich gar nicht. Der Trend geht auch wieder hin zu qualitativ höherwertigen Reisen. Hier hatte Corona dafür gesorgt, dass die sogenannten B- und C-Reisen einen gewissen Aufwind erlebt hatten. Obwohl in aller Munde, wirkt sich die Inflation bislang eher wenig auf das Buchungsverhalten der Reiselustigen aus. Zur Thematik hatte der WBO anlässlich des Tages der Bustouristik eine Umfrage unter seinen Mitgliedsunternehmen gestartet. Das Ergebnis vermochte durchaus zu überraschen – offenbar ist Reisen den Deutschen so wichtig, dass sie noch nicht bereit sind, wegen höherer Preise darauf zu verzichten. Allerdings halten sich die Kunden bei den ganz hochpreisigen Busreise-Angeboten ins fernere Ausland und auf andere Kontinente noch zurück, berichtet unser Redakteur Sascha Böhnke. „Die Leute scheinen die Situation international zu beobachten und abzuwarten“, vermutet er.

Bus 2023: Super-Messejahr

Vielversprechend machen die busrelevanten Messen des Jahres 2023 auf sich aufmerksam. Sowohl im Tourismusbereich als auch in Sachen Technik stehen etliche Highlights ins Haus. Die BusWorld in Brüssel ist wahrscheinlich das Zugpferd schlechthin, nachdem die Messe coronabedingt letztmalig 2019 stattgefunden hatte. Eine Frage, die Sascha Böhnke beschäftigt, ist diese: werden die Hersteller weiterhin größere Investitionen in breite Reisebuspaletten tätigen – und tätigen dürfen? Vor dem Hintergrund der Energiewendethematik haben die Stadtverkehre die Nase vorn in Sachen Innovationen. Elektrobusse sind hier ausdrücklich politisch gewollt und werden gefördert, auch wenn Wasserstoffbusse an Bedeutung gewinnen. „Es geht aber eben nicht immer nur um die Fahrzeuge“, gibt Sascha Böhnke zu bedenken. „Die gesamte Infrastruktur muss mitbedacht werden. Und da stehen eben auch Themen wie Betriebshöfe oder Parkflächen zur Debatte.“ In die Printausgabe der OMNIBUSREVUE wurde deshalb eine neue Serie zu Schwerpunktthemen aufgenommen, die alle praktischen Aspekte und Folgen der sogenannten Verkehrswende in den verschiedensten Bereichen umfassend beleuchten wird. Auf den ersten Teil der Serie können sich die Leser bereits ab der kommenden Ausgabe freuen.

BUSTROMMEL zur Situation am „Antriebs-Markt“

Einen größeren Stellenwert müssen nach Ansicht unserer Redakteure auch immer noch Dieselantriebe und regenerative Kraftstoffe erhalten. „Es ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise notwendig“, meint Sascha Böhnke. „Der Diesel ist besser als sein Ruf, hinzu kommt, dass Batterie- oder Wasserstoffbusse tatsächlich nicht überall einsetzbar sind, insbesondere nicht kurz- oder mittelfristig.“ Die Busbranche müsse sich in Sachen Antriebsstoffe möglichst breit aufstellen.  

Dem kann unsere stellvertretende Chefredakteurin Anja Kiewitt nur zustimmen, insbesondere nach ihrem Interview mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing, den sie gerade in Berlin interviewt hat. „Wissing will insbesondere den Umstieg vom Individualverkehr auf den ÖPNV verbessern“, berichtet sie. „Dazu braucht es eine Vielfalt an parallelen Strategien, die alle eigene Baustellen begründen, zumal in Ballungsgebieten die Ideen nur so sprudeln, während in ländlichen Gebieten die Kreativität etwas im Hintertreffen ist.“ Das Interview mit Volker Wissing wird ebenfalls in der nächsten Printausgabe der OMNIBUSREVUE erscheinen.

BUSTROMMEL: und ewig drückt der Fahrermangel …

Die aktuelle Engpassanalyse des Bundesarbeitsministeriums kommt im Podcast ebenfalls zur Sprache. Nicht nur im Busgewerbe erscheint die Situation prekär. Der Fachkräftemangel im Hotelgewerbe wirkt sich auch auf die Busreisebranche stark aus. „Es hat sich gezeigt, dass Hotels die Zimmer nicht mehr regelmäßig reinigen können, dass Bars geschlossen sind, dass keine Halbpension angeboten wird, obwohl es vereinbart war oder dass die Leute ewig auf ihr Essen warten müssen …“, so Mireille Pruvost. Von einem Busunternehmer sei bekannt, dass er seine Fahrer angewiesen hat, bei Reisen ein Auge auf die Situation vor Ort zu haben und ggf. im Service einzuspringen, damit die Reisegäste den Personalmangel möglichst wenig zu spüren bekommen. Was gut gemeint ist, kann allerdings auch leicht nach hinten losgehen – denn abgesehen von der Notwendigkeit, die Randbedingungen der Lenk- und Ruhezeiten zu berücksichtigen, unterliegen auch Busfahrer grundsätzlichen Arbeitszeitregelungen. Und die sind schnell gebrochen, wenn ein Fahrer nach Feierabend noch zum Kellner oder an pflichtgemäßen freien Tagen zum Zimmermädchen oder ähnlichem mutiert. 

In diesem Sinne: Ohren aufgesperrt und reingelauscht! BUSTROMMEL, der Podcast der OMNIBUSREVUE, wird jetzt übrigens an jedem 1. des Monats regulär ausgestrahlt. Sonderpodcasts gibt es oben drauf.

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