Die laufenden Tarifverhandlungen zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) finden in einem allgemein sehr schwierigen wirtschaftlichen Umfeld statt. Wegen der aktuell hohen Inflationsraten hat die HOCHBAHN mit ihrem Arbeitgeberverband AVN schon zur ersten Verhandlungsrunde Anfang Januar ein Angebot vorgelegt, das sich nach HOCHBAHN-Angaben auf dem Niveau aktueller Tarifabschlüsse vergleichbarer Branchen bewegt.
In der zweiten Verhandlungsrunde in der letzten Woche habe die Arbeitgeberseite ihr Angebot nochmals erhöht und sei auch auf weitere Forderungen der Gewerkschaft aus der ersten Verhandlungsrunde eingegangen, teilte das Unternehmen mit. Das beträfe insbesondere die überproportionale Anhebung der unteren Entgeltgruppen und eine kürzere Laufzeit von 21 statt der zuvor angebotenen 24 Monate.
Das Angebot der Arbeitgeberseite sieht folgende Punkte vor:
- Erhöhung der Tarifentgelte rückwirkend zum 1.1.2023 um 4,5 Prozent, mindestens 150 Euro, und eine weitere Anhebung der Tarifentgelte um 130 Euro ab dem 1.1.2024. Dies bedeutet eine Anhebung Tarifentgelte um durchschnittlich 8,4 Prozent.
- Zahlung einer steuer- und sozialversicherungsfreien Inflationsausgleichs-prämie in Höhe von 3 000 Euro an alle Mitarbeitenden in drei Teilbeträgen zu je 1 000 Euro in diesem Jahr.
Die Gewerkschaft habe sich im Gegensatz zur Arbeitgeberseite bislang kaum bewegt und verharre weiter bei ihrer ursprünglichen Forderung, die Tarifentgelte um 600 Euro zu steigern, bedauert die HOCHBAHN. Die ver.di-Forderungen entsprächen einer durchschnittlichen Erhöhung um 17 Prozent. Nun unmittelbar vor der dritten Verhandlungsrunde zu einem Warnstreik aufzurufen, kann die HOCHBAHN nicht nachvollziehen. Sie forderte ver.di auf, in der nächsten Verhandlungsrunde „konstruktiv an einer Lösung für das Unternehmen und alle Mitarbeitenden mitzuarbeiten“.