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Busunternehmen: Austausch mit Henning Rehbaum

22.12.2022 17:04 Uhr | Lesezeit: 5 min
Busunternehmen: Austausch mit Henning Rehbaum
Vertreter von Busunternehmen aus dem Kreis Warendorf tauschten sich mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Henning Rehbaum aus
© Foto: Bundestagsbüro Henning Rehbaum

Die schwierige Lage der Busbetriebe gehöre auf die Agenda, forderte der Bundestagsabgeordnete Henning Rehbaum nach einem Gespräch mit Unternehmen aus dem Kreis Warendorf.

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„Wie schwierig die Lage der Busunternehmen aktuell ist, gehört endlich auf die öffentliche Agenda“, sagte der Bundestagsabgeordnete Henning Rehbaum (CDU) nach einem Krisengespräch, zu dem er Busunternehmen aus dem Kreis Warendorf geladen hatte. Der Bus sei ein „wichtiges Zugpferd“ im ÖPNV, sagte Rehbaum und fügte hinzu: „Gerade mittelständische Busunternehmen mit dezentralen Betriebshöfen wie bei uns im Kreis Warendorf sind unverzichtbar für die Mobilitätswende. Sie sichern den Linien- und Schülerverkehr auf dem Land und sorgen mit möglichst kurzen Leerfahrten für Klimaschutz.“

Der Bundestagsabgeordnete Henning Rehbaum hatte Vertreter verschiedener Busunternehmen des Kreises nach Ahlen eingeladen, um über den gravierenden Mangel an Busfahrern und die aktuellen Probleme des Busgewerbes zu sprechen. Rehbaum, der seit Januar diesen Jahres Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Fachkräftemangel in der Verkehrsbranche ist, hatte bereits mehrfach öffentlich vor den Auswirkungen des wachsenden Mangels an Bus- und Lkw-Fahrern gewarnt.

Es fehlen überall Busfahrer

Christian Gladasch vom Verband der Nordrhein-Westfälischen-Omnibusunternehmen (NWO) berichtete, dass 80 Prozent der Unternehmer, die Busse im Linienverkehr betreiben, über Fahrermangel klagten. Auch sei die Finanzierung des von der Bundesregierung gewollten Deutschlandtickets, das 2023 eingeführt werden und monatlich 49 Euro kosten soll, nicht gesichert.

Die Erhöhung der Regionalisierungsmittel um eine Milliarde jährlich ab 2022 decke gerade einmal die stark gestiegenen Energie- und Personalkosten ab, so Gladasch weiter. Nötig wären noch einmal etwa 1,5 Milliarden Euro zusätzlich, um den gravierenden Trend von Abbestellungen im ÖPNV zu stoppen und mehr Mittel für die zukünftigen Herausforderungen der Mobilitätswende bereitstellen zu können.

Andreas Thülig vom Busunternehmen Glockenland-Reisen erzählte, dass von sechs arbeitssuchenden Fahrern, die er zum Bewerbungsgespräch eingeladen hatte, nur zwei erschienen seien. „Wir zahlen übertariflich und bilden selber aus, trotzdem bewirbt sich kaum jemand.“

„Günstige Tickets allein machen den ÖPNV noch nicht attraktiv. Das Fahrplanangebot muss ausgebaut werden, vor allem außerhalb der Metropolen. Zusätzliche Schnellbusse wie der S35 Warendorf-Ahlen, die WLE oder der On-Demand-Verkehr Loop in Münster sind tolle Beispiele für gute ÖPNV-Fortschritte in NRW in den letzten Jahren. Für den Ausbau des ÖPNV, für mehr Fahrten und mehr Klimaschutz braucht man Geld und genügend Fahrpersonal“, so das Fazit von Henning Rehbaum.

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KOMMENTARE


Joachim Augustin

05.01.2023 - 07:55 Uhr

Hallo, Bin seit 24 Jahren Busfahrer hauptsächlich im Stadtverkehr. Was muss noch passieren, das die Verkehrsunternehmen und Verbände endlich wahrnehmen, worum es bei dem Thema Fahrermangel geht ? Mangelnde Wertschätzung, Bedrohungen,Pöbeleien und tägliche Attacken sind keine Einzelfälle mehr. Unmögliche Dienstpläne( Stichwort: geteilte Dienste ) .Das private Sozialleben findet kaum noch statt. Am Ende des Monats 190 bis 200 Stunden sind speziell bei Privatunternehmern normal. Durch raffinierte Dienstplangestaltung bleiben dann noch bezahlte 160 bis 170 Std. übrig. Diese Ausbeuterei macht die älteren Kollegen krank und die jüngeren,falls überhaupt vorhanden,lassen sich das auch nicht mehr gefallen. Nur mit Zuwanderung ist das auch nicht zu lösen. Diese Schüsse sind schon des öfteren nach hinten losgegangen.Wenn die Unternehmen ehrlich wären, würden die meisten das auch zugeben. Sorgt für vernünftige Rahmenbedingungen( Sicherheit, sozialverträgliche Dienstpläne, vernünftiger Fuhrpark, Pausen- und Urlaubsregelung, faire Bezahlung )und die Bewerbungen kommen.Garantiert.Wenn das wirtschaftlich nicht möglich ist, dann sucht man schön weiter nach Fahrern im ÖPNV. Dann ist die derzeitige Personalsituation erst der Anfang.


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