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Corona-Krise: Verkehrsnachfrage deutlich eingebrochen

25.01.2022 08:10 Uhr
Corona-Krise: Verkehrsnachfrage deutlich eingebrochen
Der weitgehende Wegfall des Fernverkehrs sotgte für einen Rückgang der Verkehrsnachfrage (Symbolbild)
© Foto: poliki/stock.adobe.com

Die Corona-Pandemie hat die Verkehrsnachfrage deutlich einbrechen lassen, Forscher am KIT in Karlsruhe sehen aber auch positive Aspekte, die dies für den Klimaschutz haben könnte.

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Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben die Verkehrsnachfrage in Deutschland deutlich einbrechen lassen. Das Ausmaß haben Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) in einer Studie im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums an einigen Zahlen festgemacht. Demnach war die Verkehrsleistung im Herbst 2020 um fast ein Fünftel geringer als im Vorjahr. Insgesamt waren die Menschen erheblich häuslicher, so sank der Anteil der Menschen, die an einem Tag die eigenen vier Wände verlassen.

„Infolge der pandemiebedingten Einschränkungen lag die Verkehrsleistung, also die von Menschen insgesamt zurückgelegten Distanzen, im Oktober 2020 ganze 18 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres. Im Winter 2020/2021, während des Lockdowns, sogar 54 Prozent niedriger“, sagte Bastian Chlond vom Institut für Verkehrswesen (IfV) des KIT. Ein Grund hierfür dürfte der weitgehende Wegfall des Fernverkehrs, wie Urlaube und Wochenendausflüge, gewesen sein. „Auch die Verkehrsbeteiligung, also der Anteil der Personen, die pro Tag mindestens einen Weg zurücklegen und dafür das Haus überhaupt verlassen, ist deutlich gesunken.“ Und zwar von rund 89 Prozent im Jahr 2019 auf knapp 81 Prozent im Folgejahr.

Deutlicher Rückgang bei öffentlichen Verkehrsmitteln

Während der Pkw-Verkehr weitgehend stabil geblieben sei und Fahrrad- sowie Fußverkehr zugelegt haben, sorgte die Pandemie für einen Einbruch bei Bus und Bahn. „Die Virtualisierung unterschiedlicher Aktivitäten, etwa das Home-Schooling infolge von Schulschließungen oder das Homeoffice, haben hier zu erheblichen Rückgängen geführt“, sagte Lisa Ecke vom IfV. Während 2019 immerhin elf Prozent aller Wege mit den typischen zum Pendeln genutzten Verkehrsmitteln Bus, Straßenbahn oder Zug zurückgelegt wurden, waren es im Winter 2020/21 nur noch sechs Prozent und im Herbst 2020 acht Prozent.

Dabei seien zwischen den Erhebungszeiträumen im Herbst 2020 und dem Winter 2020/2021 durchaus Unterschiede im Verkehrsaufkommen zu Arbeits- oder dienstlichen Zwecken erkennbar. „Gerade die Arbeitsplätze von Büroangestellten, deren Tätigkeiten sich umstandslos von zu Hause erledigen lassen, liegen vorwiegend in den Innenstädten und sind mit dem Öffentlichen Verkehr gut zu erreichen. Folglich haben insbesondere Bus und Bahn durch das Homeoffice verloren.“

Positive Aspekte könnten diese Entwicklungen zukünftig für den Klimaschutz haben, glauben zumindest die Forscher: „Mit Blick auf die angestrebte Verkehrswende besteht die Hoffnung, den physischen Verkehr langfristig zu reduzieren, auch mithilfe virtueller Werkzeuge und Formate. Wir als Gesellschaft stehen in der Verantwortung diesen Prozess voranzutreiben“, hieß es abschließend.

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