Die Bundesländer wollen bei möglichen Lockerungen einer Maskenpflicht im ÖPNV bundesweit einheitliche Regelungen umsetzen. Zumindest haben die Verkehrsminister und Verkehrsministerinnen der Länder am Mittwoch, 16. Juni einen entsprechenden Beschluss gefasst. Die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen soll zunächst erhalten bleiben. Aktuell sei das Tragen medizinscher Masken (also „OP-Maske“ oder FFP 2) weiter notwendig, an offenen Haltestellen und Bahnhöfen aber verzichtbar, so der Beschluss.
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) unterstützt die Bestrebungen. „Es ist erfreulich, dass es die Entwicklung der Pandemie ermöglicht, auch die Maskenpflicht im ÖPNV neu zu bewerten. Natürlich ist dabei immer das aktuelle pandemische Geschehen genau zu beobachten und mögliche Neuregelungen sind kurzfristig davon abhängig zu machen. Zugleich ist es sowohl für die Verkehrsunternehmen als auch für unsere Fahrgäste wichtig, dass alle künftigen Regelungen bundesweit einheitlich umgesetzt und rechtzeitig angekündigt werden“, sagte VDV-Präsident Ingo Wortmann.
Auch die im Rahmen des aktuellen Beschlusses getätigte Aussage zum Infektionsrisiko im ÖPNV findet beim VDV vollste Zustimmung. Die Verkehrsministerkonferenz geht davon aus, dass die Corona-Maßnahmen im ÖPNV zur Reduktion des Infektionsgeschehens beitragen und für Fahrgäste damit kein erhöhtes Ansteckungsrisiko im Verhältnis zu anderen Verkehrsmitteln besteht. „Es gibt inzwischen zahlreiche nationale und internationale Studien, die belegen, dass Fahrgäste in Bussen und Bahnen keinem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind als in anderen Verkehrsmitteln, wenn sich alle an die geltenden Corona-Regeln halten“, erklärte Wortmann.
Über 95 Prozent der Fahrgäste würden sich konsequent an die Maskenpflicht halten und auf Abstand in den Fahrzeugen achten. „Die Verkehrsunternehmen lüften, reinigen und fahren das volle Angebot trotz weniger Kundinnen und Kunden. Daher ist das Infektionsrisiko im ÖPNV gering. Das hat zuletzt auch die von uns in Auftrag gegebene wissenschaftlich unabhängige Studie der Charité Research Organisation eindeutig bestätigt“, sagte Wortmann abschließend.