Der Vize-Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats DB Regio, Ralf Damde, hat vor Problemen im Regionalzugverkehr durch das 9-Euro-Ticket gewarnt. Wenn zum 1. Juni 2022 das neue 9-Euro-Ticket eingeführt werden soll, könne mangels Erfahrungswerte niemand genau vorhersagen, was passieren wird: Werden die Fahrgastzahlen über das „normale Maß“ hinaus ansteigen? Werden viele Fahrrad-Reisende das Angebot nutzen, um einen Teil ihrer Radtouren im Zug zurückzulegen? Werden viele oder wenige Leute das Ticket neugierig für einen Ausflug nutzen?
„Auch wir als Gesamtbetriebsrat DB Regio Schiene/Bus wissen wir nicht, was konkret auf unsere Mitarbeitenden zukommt. Aber wir wissen: Egal was passiert – unsere Kolleginnen und Kollegen, insbesondere die Kundenbetreuerinnen und Kundenbetreuer im Nahverkehr sind vor Ort das „Gesicht der Bahnunternehmen“, die Experten, die Ansprechpartner und Kümmerer – aber leider auch die Blitzableiter bei möglichem Frust der Fahrgäste, beispielsweise. bei überfüllten Zügen“, erklärte Damde.
Betriebsrat fordert zusätzliches Sicherheitspersonal
Um gerade in der Anfangsphase des 9 Euro-Tickets einen besseren Ablauf zu gewährleisten, forderte Damde insbesondere in der Anfangszeit zusätzliches Personal in Form von Ein- und Ausstiegshilfen – mindestens auf bereits bekannten und gut genutzten Ausflugsstrecken sowie zusätzliches Sicherheitspersonal in den Zügen und auf Bahnhöfen bzw. auf Bahnsteigen des Nahverkehrs. Mitte Juni sollte es „eine Bestandsaufnahme in Bezug auf die Beschäftigungsbedingungen des Zugpersonals geben, die durch das neue Angebot verursacht oder verändert wurden.
Grundsätzlich begrüße man das 9-Euro-Ticket. „Auch wenn wir nicht wissen, was genau bei der Einführung dieses neuen Angebotes passiert, halten wir es für eine große Chance für den Nahverkehr und Umweltschutz. sowohl die Politik als auch die Arbeitgeber dürfen die Mitarbeitenden nicht aus den Augen verlieren, für die das neue Angebot aufgrund von stark zunehmenden Fahrgastzahlen zu belastenden Situationen führen kann“, sagte Damde.