Seit 2019 hat sich der Umfang der Ersatzverkehre von Jahr zu Jahr auf inzwischen rund 2300 Fahrten pro Tag verdoppelt, teilte die Deutsche Bahn mit. Man baue „so viel wie nie zuvor“ und sorge dafür, dass die Fahrgäste weiterhin mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren können. Frank Nostitz, Geschäftsführer der DB SEV, einer Tochtergesellschaft der DB Regio, erklärte dazu: „Wenn auf der Schiene nichts fahren kann, tun wir alles dafür, damit es für unsere Fahrgäste einfach, zuverlässig und umweltfreundlich weitergeht. Aktuell fahren wir an der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim unseren bisher größten Ersatzverkehr und freuen uns über das positive Feedback der Fahrgäste. Es muss gebaut werden – und wir kümmern uns darum, dass die Menschen trotzdem gut an ihr Ziel kommen.“
Die DB SEV bringt die Ersatzverkehre im Auftrag der DB und weiterer Eisenbahnverkehrsunternehmen auf die Straße. In der Leitstelle des Ersatzverkehrs in Berlin organisieren, koordinieren und überwachen 30 Disponenten die Verkehre rund um die Uhr. Sie analysieren, an welchem Ort wie viele Fahrzeuge benötigt werden, erarbeiten Strecken und Fahrpläne und stellen sicher, dass die Fahrzeuge pünktlich unterwegs sind. Dabei arbeiten sie laut Angaben der DB mit einem Partnernetzwerk aus bundesweit rund 3500 Busunternehmen zusammen.
Die Ersatzverkehr-Leitstelle hat laut DB-Angaben im vergangenen Jahr rund 2000 längerfristig geplante Schienenersatzverkehre oft über viele Wochen gesteuert. Zusätzlich habe die Leitstelle rund 12.500 kurzfristige Busnotverkehre organisiert und überwacht. Und sie koordiniere im Schnitt 2300 Fahrten von Ersatzbussen pro Tag. Diese haben im Jahr 2023 rund 24 Millionen Kilometer zurückgelegt.
An der Riedbahn zwischen Frankfurt (Main) und Mannheim hat die DB im Juli 2024 die Generalsanierung von insgesamt 41 Korridoren im bundesweiten Schienennetz gestartet. Statt S-Bahnen und Regionalzügen sind an der Riedbahn deshalb 150 Busse für bis zu 16.000 Fahrgäste täglich im Einsatz. Die SEV-Leitstelle steuert und überwacht auch diesen Hochleistungsersatzverkehr. Sie passt u.a. die Route der Busse im Fall von Staus oder Unfällen an und sorgt dafür, dass die Fahrgäste ihren Anschluss zwischen Bus und Bahn erreichen.