Deutschlandticket: Finanzierung bis 2030 gesichert

11.11.2025 10:30 Uhr | Lesezeit: 3 min
BergBus_Innenstadt_Linienbus
Derzeit nutzen das Deutschlandticket nach Branchenangaben rund 14 Millionen Kunden
© Foto: MVV

Die Finanzierung des Deutschlandtickets steht bis Ende 2030, allerdings wird das Ticket teurer und auch die Beschlüsse für einen Index stehen noch aus.

Nachdem der Bundestag eine Änderung des Regionalisierungsgesetzes beschlossen hat, werden bis 2030 jährlich 1,5 Milliarden Euro zum Ausgleich von Einnahmeausfällen bei Verkehrsanbietern bereitstehen. Bisher war dies nur bis Jahresende geregelt und sollte zunächst auch nur für 2026 neu festgelegt werden. Bund und Länder vereinbarten dann aber eine längere Absicherung. Auch die Länder geben demnach bis 2030 jährlich 1,5 Milliarden Euro dazu. Über das Gesetz muss abschließend noch der Bundesrat entscheiden.

Unions-Fraktionsvize Stephan Stracke (CSU) sagte in der Debatte, es sorge für Verlässlichkeit für alle Kunden und beende das jährliche Bangen, ob das Ticket weiterbestehen kann. SPD-Verkehrsexpertin Isabel Cademartori äußerte die Hoffnung, dass es nun auch mehr Unternehmen als Jobticket anbieten.

Kritik kommt aus der Opposition

Die Opposition kritisierte den vereinbarten Weg. Die Grünen-Verkehrspolitikerin Victoria Broßart sprach von einer „sanften Sterbehilfe“ für das Ticket und warnte vor dem Verlust von Abonnenten, denn wenn der Bundeszuschuss jetzt fixiert werde, müsse der Preis für die Nutzer weiter steigen. Luigi Pantisano (Linke) warnte, dies sei für viele nicht mehr bezahlbar. Der AfD-Abgeordnete Wolfgang Wiehle kritisierte, dass die Ausgaben für das Deutschlandticket zulasten des übrigen Gesamtangebots im Bahnverkehr gingen.

Rund 14 Millionen haben ein Deutschlandticket

Die Verkehrsminister von Bund und Ländern hatten sich Mitte September auf eine längere Absicherung des seit 2023 angebotenen Deutschlandtickets verständigt, nachdem es zuvor immer wieder Gezerre darum gegeben hatte. Bund und Länder vereinbarten aber auch eine erneute Preiserhöhung: Ab 1. Januar 2026 kostet das als Abo angebotene Ticket 63 Euro im Monat. Erst zu Jahresbeginn war der Preis auf 58 Euro von zuvor 49 Euro angehoben worden. Ab 2027 soll der Preis mit einem noch genau festzulegenden Index ermittelt werden, der Personal-, Energiekosten und allgemeine Kostensteigerungen abbildet. So soll die „politische Preisfindung“ enden. Derzeit nutzen das Deutschlandticket nach Branchenangaben rund 14 Millionen Kunden.

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