Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Lydia Hüskens (FDP), hat sich für die Fortsetzung des Deutschlandtickets auch über das laufende Jahr hinaus ausgesprochen. Einen Vorschlag aus Bayern, wonach der Bund die Kosten künftig allein stemmen soll, hält Hüskens für nicht realistisch. „Der bayrischen Idee der vollständigen Finanzierung durch den Bund kann ich aus Landessicht natürlich viel abgewinnen. Allerdings sind auch die Kassen des Bundes klamm, so dass ich davon ausgehe, dass wir weiter eine Teilung der Kosten zwischen Bund und Ländern haben werden“, sagte Hüskens der „Deutschen Presse-Agentur“.
Zuvor hatte sich Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) für einen Kurswechsel bei der Finanzierung des Deutschlandtickets ausgesprochen. „Für die Länder war es ein Kraftakt, den Bund dazu zu bringen, seine Finanzierungszusagen für das Deutschlandticket einzuhalten. Für 2025 ist das Ticket gesichert, aber langfristig muss die neue Bundesregierung über die Zukunft des Tickets entscheiden.“ Aus bayerischer Sicht müsse der Bund die Kosten künftig ganz übernehmen, „schließlich war das Deutschlandticket - wie der Name schon sagt – ein Wunsch des Bundes.“ Bernreiter ist derzeit turnusgemäß Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz.
Ein Signal vom Bund gefordert
Nur noch für dieses Jahr sind Bundesmittel festgeschrieben. Der Bund gibt pro Jahr einen Zuschuss von 1,5 Milliarden Euro, um Einnahmeausfälle bei Verkehrsbetrieben auszugleichen. Die Länder geben ebenfalls insgesamt 1,5 Milliarden Euro.
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Wolfgang Blank (parteilos) hat angemahnt, schnell verbindliche Aussagen zur Finanzierung des Deutschlandtickets ab 2026 zu treffen. „Die zukunftsfeste Finanzierung des Deutschlandtickets muss ganz oben auf die To-do-Liste der neuen Bundesregierung“, sagte Blank vor einer digitalen Verkehrsministerkonferenz. Das Deutschlandticket werde täglich von Millionen von Menschen genutzt und sei aus dem Alltag längst nicht mehr wegzudenken.
Die Nutzer, aber insbesondere auch die Verkehrsunternehmen und die Länder und Kommunen, bräuchten vom Bund schnellstmöglich ein starkes und eindeutiges Bekenntnis zum Deutschlandticket, sagte der Minister weiter. „Mit einem zügig vorgelegten Plan zur nachhaltigen Finanzierung kann die neue Regierung ein wichtiges Signal für mehr Verlässlichkeit senden.“
In Mecklenburg-Vorpommern nutzen nach Angaben des Wirtschaftsministeriums etwa 250.000 Personen ein Deutschlandticket.