Einen Monat nach Start des Deutschlandtickets haben die Verkehrsverbünde in Hessen eine positive Bilanz gezogen. Im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) seien bereits mehr 290.000 Deutschlandtickets verkauft worden, erklärte Geschäftsführer Knut Ringat laut einer Mitteilung. „Das ist ein starkes Zwischenergebnis vier Wochen nach der größten Tarifrevolution im öffentlichen Nahverkehr.“ Besonders erfreulich sei, dass der RMV mit dem Deutschlandticket-Abonnement rund 150.000 Neukunden habe gewinnen können.
Über den Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) seien bislang 25.000 Deutschlandtickets verkauft worden, 14.000 davon an Neukunden, wie eine Sprecherin sagte. Von den verkauften Deutschlandtickets sind zudem 5000 Jobtickets, wurden also Beschäftigten von ihren Arbeitgebern zur Verfügung gestellt.
Erhöhte Auslastung im ÖPNV sei spürbar
Es sei eine erhöhte Auslastung in Bahnen und Bussen spürbar, sagte die Sprecherin. Dies galt anfangs auch für die Servicezentren, inzwischen habe sich der Zustand aber wieder normalisiert. Das Ticket ermöglicht seit 1. Mai das bundesweite Reisen im Regional- und Nahverkehr für 49 Euro pro Monat.
Die Einführung begrüßt hat auch der Fahrgastverband Pro Bahn. Es handele sich um einen guten Anfang, zeitgleich müssten aber auch deutlich mehr Mittel für die Infrastruktur und den Ausbau des Verkehrsbetriebs bereitgestellt werden, forderte der hessische Landesvorsitzende Thomas Kraft. Manche Menschen schrecke es ab, dass bei dem Ticket keine Barzahlung möglich sei, das gelte auch für das Abo-Modell und die damit verbundene Bonitätsprüfung. Wünschenswert sei zudem eine bundesweite Regelung für Studenten, sagte Kraft.
Bundesweit wurden laut dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) im ersten vollen Gültigkeitsmonat insgesamt rund zehn Millionen Deutschlandtickets an Kunden verkauft. Der VDV betonte, es brauche nun neben dem Deutschlandticket auch das Deutschland-Angebot im ÖPNV.