Deutschlandticket: Länder einigen sich auf eine Preiserhöhung

19.09.2025 10:05 Uhr | Lesezeit: 3 min
Verkehrsministerkonferenz_D-Ticket_2025
Die Länderminister haben sich bei der Sonder-Verkehrsministerkonferenz in München auf eine Preiserhöhung beim Deutschlandticket geeinigt
© Foto: StMB

Das Deutschlandticket wird ab dem kommenden Jahr für die Nutzer teurer, ab 2027 soll dann eine indexbasierte Preisfortschreibung erfolgen.

Die Verkehrsminister der Länder haben sich am Donnerstag, 18. September, bei ihrer Sonderkonferenz in München auf eine Preiserhöhung für das Deutschlandticket geeinigt. Einstimmung fiel die Entscheidung, dass der Preis ab Januar 2026 auf 63 Euro im Monat steigen soll. Bereits zu Jahresbeginn war der Preis des Tickets von 49 Euro auf 58 Euro gestiegen, nun folgt also die nächste Erhöhung. „Die Nutzerinnen und Nutzer können sich darauf verlassen, alle haben jetzt Klarheit, wie das weitergeht“, sagte der Vorsitzende der Konferenz, Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) in München.

Preisindex soll alljährliche Verhandlungen beenden

Von 2027 an soll der Preis des Deutschlandtickets nach einem festen Mechanismus gebildet werden. „Da gibt es jetzt keine großen Sprünge mehr“, sagte Bernreiter. Es könne auch sein, dass der Preis wegen einer Deflation mal zurückgehe. „Wir wollen, dass das ein Automatismus wird, der dann mit klaren Kennzahlen zu berechnen ist.“ Bis zum Herbst 2025 soll ein Kostenindexes gebildet werden, der etwa Lohn- und Energiekosten berücksichtigt. Stefan Schnorr, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, sprach von einem guten Tag. Es gebe Klarheit, dass das Ticket dauerhaft Bestand habe. Der Bund habe die Mittel für die kommenden Jahre zugesagt, zur Finanzierung werde es keine Hängepartie mehr geben.

VDV: Preiserhöhung schließt Finanzierungslücke nicht

Laut dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) würde ohne Dynamisierung bereits 2026 eine massive Finanzierungslücke von prognostizierten 800 Millionen drohen. „Die Preiserhöhung im Rahmen der Kostenentwicklung schließt allein die Finanzierungslücke für 2026 nicht“, sagte Präsident Ingo Wortmann. Mit der Planungssicherheit für die Branche müsse nun verstärkt auf die Werbung, den Vertrieb des Tickets und weitere Tarifvereinfachungen im ÖPNV reagiert werden. Durch mehr Verkäufe auch bei Job-Tickets müsse die Finanzierungslücke geschlossen werden.

Kritik am Bund wegen dem Koalitionsvertrag

Vor der Verkehrsministerkonferenz hatten Länderminister der Bundesregierung die Schuld an einer Preiserhöhung gegeben – auch der Bruch des Koalitionsvertrages wurde Union und SPD vorgeworfen. Schnorr betonte dagegen, er sehe im ausgehandelten Kompromiss eine „klare Umsetzung des Koalitionsvertrages“, da das Ticket erhalten bleibe und es jetzt mehr Planungssicherheit gebe. Im unter Finanzierungsvorbehalt stehenden Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD heißt es allerdings, der Preis solle erst ab 2029 schrittweise und sozialverträglich erhöht werden. „Enttäuschend ist, dass die Bundesregierung von ihrer Zusage aus dem Koalitionsvertrag abgerückt ist, den Preis bis 2029 stabil zu halten“, sagte denn auch NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne).

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