Beim Deutschlandticket könnte es im kommenden Jahr eine Preiserhöhung geben. Dem Vernehmen nach könnten Nutzer im kommenden Jahr 62 bis 64 Euro pro Monat zahlen müssen. Dies erfuhr die „Deutsche Presse-Agentur“ im Vorfeld der Sonderverkehrsministerkonferenz aus Verhandlerkreisen. Zu Jahresbeginn war der Preis von 49 Euro auf 58 gestiegen. Zuerst hatte der „Tagesspiegel“ unter Berufung auf eine Beschlussvorlage über die Preiserhöhung berichtet. Nach dpa-Informationen sind in der aktuellen Fassung des Papiers aber keine Preise genannt.
Sonderverkehrsministerkonferenz in München
Am Donnerstag, 18. September, sollen die seit Monaten stockenden Verhandlungen zur künftigen Finanzierung des bundesweit gültigen Deutschlandtickets im Nahverkehr in München weitergehen. Bundesminister Patrick Schnieder (CDU) wird aber nicht daran teilnehmen, da er wegen der Haushaltswoche in Berlin gebunden ist. Die Länder wollen bei der Konferenz ihren Vorschlag zur Finanzierung vorlegen. Wie die dpa weiter erfuhr, verhandeln die Länder aktuell über den konkreten Betrag. Aus Länderkreisen hieß es, bei 62 Euro sei das Ticket nicht mehr unterfinanziert – falls Bund und Länder sich nicht darauf einigen könnten, wie erwartete Mehrkosten gedeckt werden können. Aus Unions-Ländern hieß es, dass sie eine Erhöhung auf 64 Euro präferierten.
Milliardenschwere Finanzierungslücke
Knackpunkt bei den Verhandlungen ist die Frage, wie erwartete Mehrkosten bei Verkehrsunternehmen ausgeglichen werden sollen – über die drei Milliarden Euro pro Jahr hinaus, die Bund und Länder bisher gemeinsam je zur Hälfte bereitstellen und auch für das kommende Jahr geben wollen. Branchenverbände wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen sowie der Städtetag sprechen von einer absehbaren Finanzierungslücke. Diskutiert wird zwischen Bund und Ländern seit längerem auch ein fester Mechanismus zur Preisentwicklung beim Deutschlandticket. Aus dem Koalitionsvertrag von Union und SPD geht eigentlich hervor, dass der Preis erst einmal stabil bleiben soll. Erst ab 2029 sollte der Anteil der Nutzerfinanzierung „schrittweise und sozialverträglich“ erhöht werden.