Die Bundesregierung muss sich klar dazu bekennen, dass Wasserstoff und E-Fuels neben der Batterietechnologie politisch unterstützt werden. Das fordert der Christoph Ploß MdB, Unions-Berichterstatter für alternative Kraftstoffe und Antriebe. Nur so lassen sich aus Sicht des CDU-Bundestagsabgeordneten das amitionierte Ziel des EU-Maßnahmenpakets "Fit for 55" – 55 Prozent weniger Treibhausgase bis 2030 gegenüber dem Ausstoß von 1990 und Klimaneutralität bis 2050 – erreichen. „Das Henne-Ei-Problem sorgt nach wie vor dafür, dass der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur nicht zum Fliegen kommt. Das Herumgeeiere der Bundesregierung in dieser Frage schadet unserer Industrie und dem Wirtschaftsstandort Deutschland. Ich erwarte von Verkehrsminister Wissing ein klares Bekenntnis zur Technologieoffenheit“, betont Ploß.
Schnelle Schaffung von E-Fuel-Raffinerien
Auch Henning Rehbaum, der Europabeauftragter der Union im Verkehrsausschuss ist, sieht hier klaren Handlungsbedarf: "Der Engpass ist der industrielle Hochlauf der Produktion von synthetischem Kraftstoff. Das Ampelkabinett muss jetzt dringend zu einer gemeinsamen Position zu E-Fuels kommen und bei den Beratungen zu Fit-For-55 Druck machen für den schnellen Aufbau von E-Fuel-Raffinerien in der EU", ergänzt der ehemalige Geschäftsführer eines Busunternehmens. Ein zentraler Baustein der Verkehrswende sind in seinen Augen die Linien- und Reisebusse: "Solange E-Fuels nur in homöopathischen Mengen verfügbar sind, werden die mit Diesel zu betreibenden Busverkehre über die CO2-Bepreisung immer teurer werden. Ich habe die Bundesregierung im Ausschuss gebeten, sich in der EU für die Gestattung ermäßigter Energiesteuersätze für alle Busse im Kurz- und Langstreckenverkehr stark zu machen." Leider habe die Bundesregierung Rehbaums Vorschlag abgelehnt; hier bestehe jedoch dringend Handlungsbedarf, appelliert der CDU-Bundestagsabgeordnete.