Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat die Politik aufgefordert, sich bei der Lösung des Feinstaub-Problems nicht nur auf die steuerliche Förderung von Rußpartikelfiltern zu konzentrieren. Der Grund: Auch Busse und Bahnen leisten einen wichtigen Beitrag zur Lösung des Problems, da ihre Nutzer 18 Millionen Autofahrten am Tag vermeiden. "Busse und Bahnen helfen jeden Tag, Feinstaub zu reduzieren. Denn durch das Angebot des ÖPNV fahren täglich 26 Millionen Menschen weniger mit dem Auto", erklärte Günter Elste, Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) anlässlich der Beratungen im Bundeskabinett über die steuerliche Förderung von Rußpartikelfiltern. "Wer mit Bus und Bahn unterwegs ist, verringert nicht nur Abgase, sondern auch die ebenso gefährliche Aufwirbelung des Feinstaubs. Daher dürfen die Mittel für die Förderung des öffentlichen Verkehrs nicht noch weiter gekürzt werden." Der Verbandschef appellierte an Bundesregierung, Länder und Kommunen, stärkere Anreize zu schaffen, damit sich mehr Menschen für Bus und Bahn entscheiden. "Eine wachsende Mehrheit der Bundesbürger will, dass die Städte vom Verkehr entlastet werden. Die Politik muss jetzt handeln", sagte Elste. Rund 68 Prozent der Deutschen wünschen sich weniger Autos in den Innenstädten, wie eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes belegt. Elste wies außerdem auf die günstige Öko-Bilanz des öffentlichen Nahverkehrs hin: Während ein Fahrgast in einem voll besetzten Linienbus auf 100 Kilometern durchschnittlich nur 0,5 Liter Diesel verbraucht, sind es bei einem Alleinfahrer in einem Diesel-Pkw rund 7 Liter. "Wer mit dem Auto genauso umweltfreundlich unterwegs sein möchte wie mit einem Bus, müsste in seinem Wagen weitere 14 Personen mitnehmen", erklärte Elste, "Deutschland kann die Einhaltung der Klimaschutzrichtlinien von Kyoto nur mit einem starken öffentlichen Nahverkehr schaffen. Denn mehr Fahrten mit Bussen und Bahnen bedeuten weniger Verkehr auf den Straßen und weniger Umweltbelastungen." Beim Einsatz umweltfreundlicher Technologien sei der öffentliche Nahverkehr schon seit Jahren Vorreiter, erklärte Elste. So sind bereits 43 Prozent der Busse der deutschen Verkehrsunternehmen mit umweltfreundlicher Filtertechnik ausgestattet. Rund 90 Prozent der 26.000 Linienbusse der VDV-Mitgliedsunternehmen sind außerdem mit den emissionsarmen Motoren der Klassen EURO II und III ausgerüstet. Die Antriebe stoßen rund 80 Prozent weniger Partikel und rund 60 Prozent weniger Stickoxide (NOx) aus als EURO 0-Motoren. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) vertritt 582 Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs und des Eisenbahngüterverkehrs in Deutschland. Er ist damit der größte Verband für den öffentlichen Nahverkehr in Europa. (Originaltext: VDV)
Förderung von Bus und Bahn reduziert Feinstaub
Debatte über Rußfilter