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Grüner Wasserstoff: Plug Power baut Produktionsanlage in Antwerpen-Brügge

08.06.2022 11:39 Uhr | Lesezeit: 7 min
Grüner Wasserstoff: Plug Power baut Produktionsanlage in Antwerpen-Brügge
Zugegeben: derzeit stehen (fast) alle Zeichen auf "Elektro". Die Wasserstofftechnologie ist dennoch nicht aus dem Rennen, gerade in energiekritischen Zeiten wie den aktuellen. Im Hafen von Antwerpen-Brügge entsteht demnächst ein großes Werk zur Erzeugung von "grünem" Wasserstoff.
© Foto: iStock/Tramino

Plug Power, Anbieter von schlüsselfertigen Wasserstofflösungen für die globale Wasserstoffwirtschaft, baut im Hafen von Antwerpen-Brügge eine Anlage zur Erzeugung von "grünem" Wasserstoff für den europäischen Markt.

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Plug Power unterzeichnete einen 30-jährigen Konzessionsvertrag für den Bau der Anlage im belgischen Hafen, dem zweitgrößten Europas. Plug Power plant die Errichtung einer 100-Megawatt-Anlage für grünen Wasserstoff mit eigener Elektrolyseurtechnologie auf einem im Rahmen des Vertrags gepachteten Grundstück von 28 Hektar. Plug Power wird jährlich bis zu 12.500 Tonnen flüssigen und gasförmigen grünen Wasserstoff für den europäischen Markt produzieren.

Mit dem Bau der Anlage wird nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens begonnen, voraussichtlich Ende 2023. Die erste Produktion von grünem Wasserstoff wird für Ende 2024 erwartet, und die Inbetriebnahme der Anlage ist für 2025 vorgesehen.

„Da Europa mit den Herausforderungen des Klimawandels und der Energiesicherheit zu kämpfen hat, wird unsere Vereinbarung mit dem Hafen Antwerpen-Brügge den lokalen Märkten den dringend benötigten grünen Wasserstoff liefern", sagte Andy Marsh, CEO von Plug Power. „Die aus geopolitischen Risiken resultierende Energiekrise in Europa hat die Nachfrage nach Projekten zur Entwicklung von grünem Wasserstoff beschleunigt."

Ein Wasserstoff-Knotenpunkt für die Zukunft

Der Hafen von Antwerpen-Brügge befindet sich in einer strategisch wichtigen Lage in Europa. Im Zentrum des größten Chemieindustrie-Clusters in Europa und in der Nähe der Nordsee gelegen, bietet er Transportverbindungen nach Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Großbritannien und Frankreich. Zusätzlich ist Brüssel in weniger als einer Autostunde zu erreichen.

Das Hafengebiet ist auch eines der aktivsten Logistikgebiete in Europa – denn jährlich werden 289 Millionen Tonnen Seefracht, 24 Millionen Tonnen Schienenfracht und 108,5 Millionen Tonnen Binnenschiffsfracht umgeschlagen. Sechzig Prozent der europäischen Kaufkraft befindet sich im Umkreis von 300 Meilen.

Der Hafen von Antwerpen-Brügge, der sich zu einem wichtigen Wasserstoffzentrum in Europa entwickeln soll, plant ein Vorreiter für klimaneutrale Infrastrukturen zu werden. Mit seiner neuen Anlage für grünen Wasserstoff will Plug Power eine zentrale Rolle dabei spielen, dass der Hafen Antwerpen-Brügge dieses Ziel erreicht.

Idealer Standort für die Erzeugung von Wasserstoff

Die Lage des Standorts bietet die Möglichkeit der Versorgung mit Strom, der von den Windturbinen vor Ort und den benachbarten Windturbinen mit einer Leistung von Dutzenden von Megawatt erzeugt wird. Darüber hinaus bietet der Standort Zugang zu Wasser, Straße, Schiene und Pipelines für die Lieferung von grünem Wasserstoff an Kunden. Entlang des Standorts wird eine frei zugängliche Wasserstoff-Pipeline gebaut. Plug Power hat mit Fluxys einen Vertrag über eine Machbarkeitsstudie für den Anschluss an die Pipeline unterzeichnet. Diese Pipeline soll Teil eines europäischen und für andere Unternehmen frei zugänglichen Wasserstoff-Netzes werden.

Plug Power wird im NextGen District des Hafens bauen, einem Areal, das Unternehmen zur Verfügung steht, die die Kreislaufwirtschaft unterstützen. Im Rahmen des im NextGen District entstehenden Clusters erkundet Plug Power Partnerschaften, um die Kreislaufnutzung des bei der Produktion von grünem Wasserstoff anfallenden Abwassers zu vervollständigen.

Der am Standort produzierte Wasserstoff wird von mehreren Kunden im Hafen bezogen

Der Hafen von Antwerpen-Brügge verfügt über mehr als 1.500 Hektar überdachte Lagerflächen für die Schwerindustrie. Plug Power wird zur Dekarbonisierung der Logistikströme des Hafens beitragen, mit Materialumschlagslösungen, Brennstoffzellenfahrzeugen durch HYVIA – ein Joint Venture zwischen Plug Power und Renault – und stationären Stromversorgungslösungen für die Landstromversorgung.

Die Länder entlang der Nordsee sind mit einer Leistung von über 15 Gigawatt (GW) wichtige Erzeuger von Windenergie. Im Rahmen eines kürzlich von Belgien, Deutschland, Dänemark und den Niederlanden unterzeichneten Kooperationsabkommens haben sie sich verpflichtet, die Kapazität bis 2030 auf 65 GW und bis 2050 auf 150 GW zu erhöhen. Die Europäische Union hat kürzlich eine mit 315 Milliarden Dollar finanzierte REPowerEU-Initiative ins Leben gerufen, um die Umstellung von russischen fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien einschließlich grünem Wasserstoff zu unterstützen.

Transatlantische Partnerschaft als Treiber des Abkommens

Die Ankündigung dieses Projekts verdeutlicht die Stärke der transatlantischen Zusammenarbeit zwischen einem führenden internationalen Technologieunternehmen und einem vorausschauenden europäischen Hafenbetreiber. Plug Power baut weltweit ein End-to-End Ökosystem für grünen Wasserstoff auf und konzentriert sich dabei auf Knotenpunkte mit attraktiver Wirtschaftlichkeit und starker Kundennachfrage. Europa steht im Mittelpunkt der Strategie von Plug Power, was sich in mehreren der jüngsten Investitionen widerspiegelt, wie zum Beispiel der Eröffnung eines Service- und Logistikzentrums in Duisburg, der Übernahme der niederländischen Frames-Gruppe und der Einweihung einer Produktionsanlage für wasserstoffbetriebene leichte Nutzfahrzeuge in Zusammenarbeit mit Renault in Flins, Frankreich

„Plug Power ist bereits einer der größten Investoren in die europäische Wasserstoffwirtschaft und einer der größten Arbeitgeber in Europa unter den ‚Pure-Playern‘ für Wasserstoff. Unsere Investition in eine Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff im Herzen Europas unterstreicht unser Engagement auf dem europäischen Markt", fügte Marsh hinzu. „Europa ist entschlossen, von ausländischen Energiequellen für fossile Brennstoffe auf einheimische Quellen für grüne Energie umzusteigen, und wir helfen dabei, diese Vision zu verwirklichen."

Der Ministerpräsident von Flandern, Jan Jambon, stellte fest: „Wasserstoff spielt eine wichtige Rolle bei der Energiewende und bietet gleichzeitig viele wirtschaftliche und gesellschaftliche Chancen für Flandern. Dank der strategischen Lage unserer Häfen und der Kompetenz unserer Unternehmen, Forschungszentren und Bildungseinrichtungen haben wir alle Voraussetzungen, um das Wasserstoffzentrum Westeuropas zu werden. Dies ist eine Chance, die wir nicht verpassen dürfen. Die Entscheidung von Plug Power für Antwerpen ist das Ergebnis der engen Beziehungen, die ich, die flämische Regierung, Flanders Investment & Trade und der Hafen mit dem Unternehmen aufgebaut haben. Gleichzeitig bestätigt es die Rolle, die Flandern im Bereich der erneuerbaren Energien spielt. Ich freue mich daher sehr, Plug Power in Flandern willkommen zu heißen."

Belgiens Energieministerin Tinne Van der Straeten sagte: „Belgien ist entschlossen, beim Durchbruch von grünem Wasserstoff eine Vorreiterrolle zu spielen. Dieses Ziel spiegelt sich in der Wasserstoffvision und -strategie Grüner Wasserstoff für eine saubere Industrie‘ wider. Diese Strategie stützt sich auf vier Säulen: die Positionierung Belgiens als Import- und Transitdrehscheibe in Europa, die Übernahme einer Führungsrolle im Bereich Wasserstoff, die Etablierung eines robusten Wasserstoffmarktes und die Investition in Zusammenarbeit als Schlüsselfaktor für den Erfolg. Unternehmen wie Plug Power, die ihre Aktivitäten in unsere föderale Strategie integrieren, sind das beste Beispiel dafür, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen. Auf diese Weise können wir unsere Klimaziele erreichen, die Treibhausgase bis 2030 um 55 Prozent zu reduzieren und bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent zu werden. Das wird eine Strategie sein, die sich für Belgien, für die Beschäftigungszahlen und für das Klima auszahlt."

Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen-Brügge, fügte hinzu: „Die Unterzeichnung des Vertrags mit Plug Power ist eine Bestätigung für die Attraktivität unseres Hafens und des NextGen Districts. Ihr Projekt ist genau das, was wir im Hinblick auf die Kreislaufwirtschaft im Sinn haben. Wir geben dem Wasserstoff als Energieträger und Kraftstoff alle Chancen und engagieren uns damit als aktiver Vorreiter in der Wasserstoffwirtschaft. Ich danke Plug Power und allen Beteiligten für das Vertrauen."

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