Seit dem Jahreswechsel ist in Hamburg der Ticketkauf mit Bargeld in den Bussen nicht mehr möglich. Unter anderem will man damit die Standzeiten an den Bushaltestellen verkürzen und die die Sicherheit für das Fahrpersonal erhöhen, begründete der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) diesen Schritt.
Zudem sei der Anteil des Barverkaufs im Bus an den gesamten Fahrgeldeinnahmen im HVV kontinuierlich zurückgegangen, hatte der Senat der Hansestadt auf eine kleiner Anfrage der CDU-Fraktion mitgeteilt. Derzeit liege dieser Anteil bei „unter sechs Prozent“, so der Senat, was etwa zehn Verkäufen pro Bus und Tag entspreche.
Auch der HVV spricht von einem „einen deutlichen Trend hin zum bargeldlosen Bezahlen in Bussen, zusätzlich beflügelt durch die Einführung des Deutschlandtickets“. Zudem würden rund 80 Prozent der Fahrten im HVV per Zeitkarten zurückgelegt. Laut HVV entfallen lediglich rund fünf Prozent der HVV-Gesamteinnahmen auf den Barverkauf im Bus. Im Gegenzug sei „der Anteil digitaler Käufe von Einzel- und Tageskarten“ stetig gestiegen, zurzeit liege er bei 37 Prozent.
Prepaid-Karten wurden mancherorts knapp
Die Abschaffung des Barverkaufs wurde vorerst nur im HVV-Tarifbereich Hamburg AB umgesetzt, da alle Busse der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) aber auch im Tarifbereich C des HVV fahren, sind diese weiterhin mit einem Kassensystem ausgestattet. Seit der Umstellung können Fahrgäste im Bus digital per App bezahlen, zudem können sie Tickets weiterhin am Automaten kaufen oder eine Prepaid-Karte nutzen. Diese aufladbaren Geldwertkarten sind seit Sommer an Fahrkartenautomaten sowie in Kiosken, Tankstellen und Supermärkten erhältlich.
Als Folge der Umstellung, die bereits seit langem angekündigt war, habe es zuletzt „einen unerwarteten Ansturm“ auf die Prepaid-Karte gegeben, berichtete das „Hamburger Abendblatt“. Zwar waren die Prepaid-Karten schon seit Monaten im Angebot, doch sei in der Stadt die Nachfrage nach den Karten so stark angestiegen, dass sie an vielen Orten nicht mehr verfügbar gewesen seien, was auch ein HVV-Sprecher gegenüber der Zeitung am Donnerstag, 4. Januar, bestätigt hatte.
Es sei wegen des starken Interesses zu Engpässen bei der Nachlieferung an den Ausgabestellen gekommen, so der Sprecher. Für die Nachbestellung seien die Einzelhändler aber selbst verantwortlich. Mittlerweile seien rund 27.000 Karten ausgegeben worden.