Der Fachkräftemangel hat einen Höhepunkt erreicht und belastet die deutschen Unternehmen immer stärker, so dass Münchner Ifo-Institut. Mit 49,7 Prozent sagte im Juli fast die Hälfte aller vom Ifo-Institut befragten Firmen, dass sie durch einen Mangel an qualifizierten Fachkräften eingeschränkt werden. Das sei der höchste Wert seit Beginn der quartalsweisen Befragung im Jahr 2009. Im Vergleich zum bisherigen Rekord aus dem April stieg die Zahl noch einmal um 6,1 Prozentpunkte.
„Immer mehr Unternehmen müssen ihre Geschäfte einschränken, weil sie einfach nicht genug Personal finden“, sagte Ifo-Arbeitsmarktexperte Stefan Sauer. „Mittel- und langfristig dürfte dieses Problem noch schwerwiegender werden.“ Im Beobachtungszeitraum seit 2009 hat das Problem stark zugenommen: Zu Beginn hatten die Werte noch im Bereich um zehn Prozent gelegen, bis 2019 waren sie allerdings bereits auf eine Dimension um 30 Prozent gestiegen, bevor die Corona-Krise für einen zwischenzeitlichen Einbruch sorgte. Seit Anfang vergangenen Jahres geht es nun aber wieder steil bergauf.
Am stärksten betroffen ist – wie die meiste Zeit im Beobachtungszeitraum – die Dienstleistungsbranche mit 54,2 Prozent, gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe mit 44,5 Prozent, Einzelhandel mit 41,9, dem Bau mit 39,3 und dem Großhandel mit 36,3 Prozent, so das Ifo-Institut.