Die Tourismusbranche hat mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen, was aktuell auch den Europa-Park in Rust trifft. „Es ist zu wenig Personal da und das merken dann auch die Gäste, wenn Restaurants oder Essensstände nicht geöffnet sind“, sagte eine Sprecherin des Freizeitparks gegenüber der „Badischen Zeitung“. An Spitzentagen besuchen demnach mehr als 50.000 Menschen den Park. Medienberichten zufolge sollen derzeit nicht mehr als 30.000 Besucherinnen und Besucher täglich eingelassen werden.
Diese Obergrenze hat der Park mittlerweile aber zumindest teilweise weder dementiert. Der Europa-Park hat derzeit wegen der Corona-Pandemie keine Einschränkungen. Nach den Vorgaben des Landes Baden-Württemberg könnten 50.000 Menschen auf das Gelände. So viele kommen aber eigentlich nur im Hochsommer, wenn in Deutschland, Frankreich und der Schweiz Sommerferien sind. Da es derzeit vor allem in der Gastronomie zu wenig Personal gebe und die Gäste an den Ständen mit Essen und Getränken zu lange anstehen müssten, lasse man „keine 50.000 Menschen hinein“, berichtet der Sender „SWR“ auf seiner Website. Eine Obergrenze bei 30.000 Gästen, werde aber laut Parkbetreiber „nicht gezogen“.
Nicht der Personalmangel, sondern der Wunsch, „Engpässe im Blick zu behalten“, sei der Grund dafür, dass der Europa-Park in Rust weniger Tickets pro Tag verkaufe als er eigentlich könnte, sagte ein Sprecherin des Parks gegenüber den „Badischen Neuesten Nachrichten“. Die Nachricht, wonach der Park die Ticketverkäufe wegen eines Mangels an Personal gedeckelt habe, sei falsch. „Wie alle anderen haben wir Engpässe, aber wir können diese durch Aushilfskräfte noch gut auffangen“, so die Sprecherin.
Personalmangel belastet die Touristik
„Es ist eine Tragödie, die sich durch alle Unternehmen der Freizeit- und Tourismusbranche zieht“, sagte Jürgen Gevers, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen, über den Personalmangel, unter dem die Branche leide. Corona habe die Betriebe hart getroffen. „Sie mussten als erste schließen und durften als letzte wieder öffnen.“ Es gebe kaum ein Unternehmen, das nicht unter Personalnot leide.
Der Personalmangel in der Touristik war auch Thema im Bundestag. So sagte Jens Michow, Präsident und Geschäftsführer des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft, im Tourismusausschuss des Bundestages, es sei schlicht unmöglich, ohne Personal und Material eine Veranstaltung zu organisieren. „Wir haben schon improvisiert und abgespeckt ohne Ende, aber es reicht nicht.“