Für das Anmelden eines Kraftfahrzeugs kann von September an der Behördengang entfallen. Der Bundesrat hat einer Verordnung der Bundesregierung zur Digitalisierung der Kfz-Zulassung zugestimmt. Kfz-Halter können alles Notwendige künftig online beantragen. Die Stempelplaketten für die Nummernschilder werden dann innerhalb von zehn Tagen per Post zugeschickt. In der Zwischenzeit reicht der digitale Bescheid als Zulassungsnachweis aus.
Den digitalen Service können auch Autohäuser und gewerbliche Zulassungsdienste nutzen. Die Länder baten die Bundesregierung allerdings zu prüfen, wie Missbrauch verhindert oder eingedämmt werden könne. Sie wiesen darauf hin, dass Plaketten beim Postversand entwendet werden könnten. Es bestehe auch das Risiko, dass vermehrt Autos mit ungestempelten Kennzeichen unterwegs sind.
Die Bundesratsentscheidung wurde vom Verband der Automobilindustrie (VDA), dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und dem Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) begrüßt. „Dieser digitale Weg wird die Kfz-Zulassung einfacher, bequemer und effizienter machen“, erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Er werde helfen, Verbraucher sowie Wirtschaft und Verwaltung zu entlasten. Auch der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Christian Dürr, erklärte, die Kfz-Zulassung werde nun „günstiger, schneller und unkomplizierter“.
Der geplante komplette Neuerlass der bisherigen Fahrzeug-Zulassungsverordnung setzt auch verschiedene Beschlüsse auf Bund-Länder-Ebene um und passt das geltende Recht an europäische Vorschriften und Begrifflichkeiten an. Dies betrifft auch die Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr.