Die bayerischen Busunternehmen stehen angesichts von Fahrgastverlusten zwischen 40 und 50 Prozent noch immer unter Druck. Hinzu kommen aktuell enorme Kostensteigerungen beim Einkauf von Diesel und Reifen sowie der wieder spürbar anziehende Fahrermangel. So lautete das Fazit beim Treffen der oberfränkischen Busunternehmer am Donnerstag, 14. Oktober, in Neudrossenfeld.
Bei der diesjährigen Regionalversammlung des Landesverbands bayerischer Omnibusunternehmer (LBO) wurden die verkehrspolitischen Herausforderungen im Linien- und Reiseverkehr für die Branche diskutiert und der Handlungsbedarf für die künftige verbandspolitische Arbeit im Zuge der neuen Bundesregierung besprochen. Das Ergebnis: „Weder im ÖPNV und noch weniger im Reise- und Ausflugsverkehr sind die Folgen der Pandemie bewältigt.“
„Corona hat den Fachkräftemangel nur zeitweise in den Hintergrund gedrängt. Das seit vielen Jahren bekannte Problem holt uns jetzt mit voller Wucht wieder ein“, mahnte LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl. „Insbesondere die finanziellen und administrativen Hürden zum Erwerb eines Busführerscheins sind heutzutage in Deutschland viel zu hoch“, ergänzte die Kulmbacher Busunternehmerin Stephanie Schütz. Während im Nachbarland Österreich für rund 5000 Euro ein Busführerschein erworben werden kann, müsse man hierzulande mit dem Doppelten rechnen.
Im Rahmen der Versammlung fand ebenfalls die turnusgemäße Neuwahl eines Bezirksvorsitzenden statt. Die anwesenden LBO-Mitglieder bestätigten die aktuelle Vorsitzende Stephanie Schütz einstimmig für die kommenden drei Jahre in ihrem Amt. Zu ihrem Stellvertreter wurde ebenfalls einstimmig Roland Biersack (Marktredwitz) wiedergewählt. In Oberfranken gibt es 128 Busunternehmen mit 1610 beschäftigten Busfahrern.