Im Rahmen der heutigen Regionalversammlung des LBO – Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen e.V. in München wählten die oberbayerischen Busunternehmen einstimmig Nico Schoenecker, Geschäftsführer von Autobus Oberbayern, zu ihrem neuen Bezirksvorsitzenden. Der Garchinger Busunternehmer Leonhard Neumayr legte dieses Amt nach 30 Jahren nieder. Als Schoeneckers Stellvertreterin wurde Lisa Neumeyr vom gleichnamigen Busunternehmen aus Moorenweis in Fürstenfeldbruck gewählt.
Branche weiterhin unter Druck
Auch aktuelle Herausforderungen wurden im Rahmen der Tagung diskutiert. Weder im ÖPNV und noch weniger im Reise- und Ausflugsverkehr sind die Folgen der Pandemie demnach bewältigt, teilt der LBO mit. Die bayerischen Busunternehmen stünden angesichts von Fahrgastverlusten zwischen 40 und 50 Prozent noch immer unter Druck. Hinzu kommen aktuell enorme Kostensteigerungen beim Einkauf von Diesel und Reifen sowie der wieder spürbar anziehende Fahrermangel, mahnt der Verband.
Hohe Kosten für den Busführerschein
„Corona hat den Fachkräftemangel nur zeitweise in den Hintergrund gedrängt. Das seit vielen Jahren bekannte Problem holt uns jetzt mit voller Wucht wieder ein“, mahnte LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl. „Insbesondere die finanziellen und administrativen Hürden zum Erwerb eines Busführerscheins sind heutzutage in Deutschland viel zu hoch“, ergänzte der scheidende LBO-Bezirksvorsitzende Neumayr. Während im Nachbarland Österreich für rund 5.000 Euro ein Busführerschein erworben werden könne, müsse man hierzulande mit dem Doppelten rechnen.
27,9 Prozent der bayerischen Busunternehmen in Oberbayern
In Oberbayern gibt es 291 Omnibusunternehmen mit 6.449 Busfahrern. Zum Vergleich: Bayernweit gibt es insgesamt 1.041 Busunternehmen mit rund 13.000 Bussen und 19.114 Busfahrern. Insgesamt werden in Bayern jährlich 758,9 Millionen Personen im Liniennahverkehr, 311,4 Millionen Personen im Ausbildungsverkehr und 17,5 Millionen Personen im Gelegenheitsverkehr mit Bussen befördert.