Die mitteldeutschen Busunternehmer klagen über Fachkräftemangel und weniger Fahrgäste in der Corona-Pandemie. Ein Problem in der Branche sei „natürlich der Fachkräftemangel, speziell der Fahrermangel“, sagte der Vorsitzende des Verbandes Mitteldeutscher Omnibusunternehmer (MDO), Mario König, am Montag, 8. November, in Erfurt. Das sei ein Dauerthema, eine akute Zuspitzung wie etwa in England sei derzeit aber nicht zu beobachten. In Großbritannien waren zuletzt viele Busfahrer wegen besserer Löhne in die Logistikbranche gewechselt.
Ein Grund für die schwierige Gewinnung von Busfahrern seien etwa die im Vergleich zu anderen Ländern hohen Führerscheinkosten in Deutschland, sagte König weiter. „In der Regel kann man circa mit 10.000 Euro rechnen für einen Busschein.“ Dazu komme, dass der Führerschein bis auf einige Ausnahmen erst ab dem 24. Lebensjahr gemacht werden dürfe. Viele Berufsinteressenten gingen jedoch schon mit 16 Jahren von der Schule und seien bereit für eine Ausbildung.
Zudem bleibe die Corona-Pandemie nach wie vor eine Herausforderung für den Busverkehr, sagte König. Der ÖPNV habe weiterhin mit Fahrgastverlusten zu kämpfen, sagte König, konkrete Zahlen nannte er aber nicht. Insolvenzen bei Thüringer Busunternehmen habe es nicht gegeben, so König.
Alois Wurm