Im Tarifkonflikt im privaten Omnibusgewerbe wurde am Dienstag, 19. Oktober, in neunter Runde zwischen dem Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) und Verdi verhandelt. Die Gespräche in Sindelfingen blieben ohne Ergebnis. Die Tarifkommission von Verdi hat im Anschluss an die Verhandlungen daher beschlossen, nun Streiks vorzubereiten. Ein weiterer Verhandlungstermin am 29. Oktober wird von Verdi aber nicht abgesagt.
„Knackpunkt ist nach wie vor die bezahlte Schichtzeit“, erklärte WBO-Verhandlungsführer Horst Windeisen. In anderen zuvor strittigen Punkten wie der Neugestaltung von Tarifgruppen und Zuschlägen hatten sich die Parteien beim vergangenen Verhandlungstermin verständigt. „Und das sind schon ordentliche Zusatzkosten für unsere Unternehmen“, sagte die stellvertretende WBO-Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg. „Auch heute haben wir uns wieder auf Verdi zubewegt und neue Verbesserun- gen eingebracht. Von Verdi kam hingegen nichts. So erzielt man keinen Kompromiss, wenn eine Seite die Hand reicht und die andere Seite dies ignoriert und stur auf ihren Ausgangsforderungen beharrt“, sagte Windeisen.
Nächste Verhandlungsrunde ist für Ende Oktober geplant
„Seit April verhandeln wir jetzt in inzwischen neun Runden mit den Arbeitgebern. Der WBO teilt zwar in Presseinterviews mit, dass ungünstige Arbeitszeiten ein Hauptgrund für den Personalmangel seien. An einer Lösung dieses Problems hat er offensichtlich kein Interesse“, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Hanna Binder.
Vom 13. bis 15. September hatten sich bereits rund 800 Beschäftigte, zumeist Fahrerinnen und Fahrer, aus rund zwanzig Betrieben an dreitägigen Arbeitsniederlegungen beteiligt. Seitdem fanden noch zwei weitere Verhandlungsrunden zwischen Verdi und dem WBO statt, in denen in den anderen Punkten Einigungen erreicht wurden. Man stehe zur Fortsetzung der Verhandlungen am 29. Oktober 2021 bereit, erklärte der WBO abschließend.