In Nordrhein-Westfalen wird über ein landesweit einheitliches On-Demand-System nachgedacht – und zwar sowohl für Angebote in den Städten und Kreisen sowie für kommunenüberschreitende Nahverbindungen. Einen ersten Modellvorschlag hat das beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) angesiedelte Kompetenzcenter Digitalisierung NRW (KCD) entwickelt. Das Umsetzungsmodell wurde vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
Ein wichtiges Ergebnis lautet: Die landesweit standardisierte Etablierung von On-Demand Ridepooling Verkehren ist eine Gemeinschaftsaufgabe der bekannten nordrhein-westfälischen Nahverkehrsakteure: des Landes, der Verbünde sowie der kommunalen Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen.
On-Demand-Verkehre als fester Bestandteil des ÖPNV
Die digital buchbaren On-Demand-Verkehre sollen den bestehenden ÖPNV dann und dort ergänzen, wo sich klassische Nahverkehrslinien nicht lohnen oder wo das Angebot erweitert werden soll. Dies sei beispielsweise in ländlichen Regionen der Fall, abends und nachts in den Städten und oftmals auch für kommunenübergreifende Verbindungen.
„On-Demand-Verkehre sind inzwischen ein fester Bestandteil des ÖPNV. Viele Angebote werden bislang jedoch als Pilotvorhaben oder Förderprojekte realisiert“, sagte José Luis Castrillo, Vorstand des VRR. „Der Konzeptvorschlag des KCD zielt darauf, die flexiblen Verkehre fest im ÖPNV zu verankern, ihre Finanzierung dauerhaft zu sichern und eine landesweite Technologieplattform bereitzustellen.“ Allein im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr bieten zehn Verkehrsunternehmen via App buchbaren flexiblen Verkehre an – Tendenz laut VRR „steigend“.
On-Demand Technologieplattform als wichtiger Baustein
Mit einem landesweit einheitlichen On-Demand Ridepooling System könnte der bislang sehr hohe Aufwand für die Planung und den Betrieb von On-Demand Verkehren deutlich reduziert werden, so der VRR. Eine in die bestehende Systemlandschaft integrierbare On-Demand Technologieplattform sei hierbei ein ganz wesentlicher Baustein. Denn alle angeschlossenen On-Demand-Angebote könnten so über ein System gebucht, betrieben und abgerechnet werden. Die Erstellung einer solchen Plattform wird derzeit in Abstimmung zwischen KCD und Ministerium geprüft.
Auf der Website des Kompetenzcenters Digitalisierung NRW können sich Interessierte detailliert über den Umsetzungsmodellvorschlag für ein einheitliches On-Demand Ridepooling System informieren.