„Wir haben mehr Einwohner und mehr Menschen im Alter über 65 im Landkreis. Es sind neue Wohn- und Gewerbegebiete entstanden. Die strukturellen und gesetzlichen Rahmenbedingungen haben sich geändert. Zudem enden die Konzessionen für fast alle Buslinien im Landkreis am 10. Dezember“, sagte Landrat Elmar Stegmann bei der Vorstellung des neuen Busnetzes, das „einen völlig neuen öffentlichen Nahverkehr“ biete soll, so der Landrat.
Merkmale des neues Busnetzes seien „ein leicht zu merkender und attraktiver Taktverkehr auf vielen Linien, ein stark erweitertes Fahrtenangebot insbesondere am Wochenende, mehr Direktverbindungen sowie optimale Anschlüsse von und zur Bahn“, so das Landratsamt und der Verkehrsverbund Bodensee-Oberschwaben. Die insgesamt 27 neu beschafften Busse tragen ein einheitliches Bodo-Design sowie das Logo des Landkreises.
Von den 27 Bussen sind 23 Dieselbusse. Ab März fahren zudem auf drei Hauptlinien erstmals vier Wasserstoff-Brennstoffzellenbusse. Die Verkehrsunternehmen haben nach Angaben des Landkreises zusammen rund 8,2 Millionen Euro in die neuen Fahrzeuge investiert. Sie stehen in deren Eigentum, jedoch trage der Landkreis die „laufenden Betriebskosten und sichert die Unternehmen gegen Verlustrisiken ab“.
Busnetz als Schritt in Richtung Verkehrswende
Die meisten Buslinien im Landkreis Lindau betreibt künftig der in Ulm ansässige Regionalverkehr Alb-Bodensee von seiner Niederlassung in Friedrichshafen aus. Ebenfalls zu den neuen Betreibern zählen das Lindenberger Busunternehmen Burkhard-Reisebüro sowie in einer Arbeitsgemeinschaft die Süddeutsche Verkehrslinien Gesellschaft (SVL) mit Sitz in Laupheim und der Omnibusverkehr Werner Sohler aus Wangen-Hiltensweiler. Auch der Regionalbus Augsburg (RBA) wird weiterhin im Landkreis präsent sein.
Mit dem neuen Netz „gelten erstmals Bodo-Fahrscheine für Fahrten innerhalb Österreichs. Und natürlich auch das Deutschlandticket“, sagte Verbundsgeschäftsführer Bernd Hasenfratz. „Die Tarife von Vmobil, des Vorarlberger Verkehrsverbunds also, werden hier natürlich ebenfalls anerkannt.“
Das Busnetz eines gesamten Landkreises neu auszurichten, sei auch für Bodo nicht alltäglich, so der Geschäftsführer. „Neue Linien, neue Fahrpläne, die Erneuerung der Haltestellenausstattung, tarifliche und finanzielle Detailfragen – wir von Bodo bringen unsere Expertise sehr gerne ein.“ Das neue Busnetz im Landkreis Lindau sei ein „großer Schritt in Richtung Verkehrswende“, sagte Hasenfratz. „Und gerade im Licht des Deutschlandtickets ist der Ausbau des Nahverkehrsangebots der richtige Weg.“