Die Einführung des Deutschlandtickets hat im ersten Halbjahr mit zu einem Anstieg der Fahrgastzahlen bei Bussen und Bahnen beigetragen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Donnerstag, 21. September, waren fast 5,3 Milliarden Fahrgäste im Linienverkehr unterwegs. Das waren zehn Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Niveau vor der Pandemie in den ersten sechs Monaten 2019 wurde um 13 Prozent verfehlt.
Das Deutschlandticket wurde am 1. Mai eingeführt. Die Zuwächse durch das Deutschlandticket im zweiten Quartal bezifferte das Bundesamt auf vier Prozent. Bei dem vergleichsweise geringen Plus spielt den Angaben zufolge auch eine Rolle, dass das 9-Euro-Ticket im Vorjahreszeitraum zu einem besonders kräftigen Anstieg der Fahrgastzahlen geführt hatte.
Besonders stark legten im ersten Halbjahr 2023 die Fahrgastzahlen im Linienfernverkehr zu, die in der Corona-Krise am stärksten gesunken war. In Fernzügen wurden 72 Millionen Reisende und damit 16 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum gezählt. Im Linienfernverkehr mit Bussen reisten 4,8 Millionen Fahrgäste, das waren 89 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2022. Insgesamt reisten im Linienfernverkehr im ersten Halbjahr 2023 aber noch elf Prozent weniger Fahrgäste als vor der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr 2019.
Im öffentlichen Personennahverkehr – der 99 Prozent des Linienverkehrs ausmacht – erhöhte sich das Fahrgastaufkommen um zehn Prozent. Die derzeit gemeldeten Daten für den Nahverkehr mit Bussen, der für das erste Halbjahr 2023 lediglich einen Anstieg um sieben Prozent auf fast 2,5 Milliarden Fahrgäste aufweist, bilde möglicherweise den tatsächlichen Zuwachs nicht vollständig ab, so die Statistiker. Nur wenige Busse würden bisher über automatisierte Fahrgastzählsysteme (AFZS) verfügen, die besonders zuverlässige Angaben liefern.