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Reiseanalyse 2023: Zurück zu alten Kräften

03.03.2023 13:37 Uhr
Reiseanalyse 2023: Zurück zu alten Kräften
Die Pandemie ist überwunden, die Reiselust ungebrochen und die Zahlen im Tourismus nähern sich wieder dem 2019er-Niveau an. In einem Bereich wurden sie sogar getoppt
© Foto: SolStock/iStock

Drei Jahre lang war ein Kernergebnis der Reiseanalyse, dass die Menschen so reisen möchten, wie sie es vor der Pandemie gewohnt waren. Jetzt ist die Pandemie überwunden - und wie werden die Deutschen nun reisen? Die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) hat heute die ersten Ergebnisse der Reiseanalyse 2023 vorgestellt.

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Immerhin, trotz der hohen Inflation wollen die meisten Deutschen dieses Jahr in den Urlaub fahren. Bei 35 Prozent sind die Pläne schon so konkret, dass sie sogar schon wissen, wohin die Reise gehen soll. 34 Prozent wollen auf jeden Fall verreisen, haben aber noch kein festes Ziel.

Finanziell wirkt sich die hohe Teuerungsrate noch nicht stark aus: Knapp die Hälfte der Deutschen (47 Prozent) wollen trotz der stark gestiegenen Lebenshaltungskosten für ihre Urlaubsreise dieses Jahr genauso viel ausgeben wie zuvor. Ein Drittel weiß es noch nicht, während 14 Prozent sogar mehr ausgeben wollen. Nur acht Prozent planen, den Gürtel beim Reisen enger zu schnallen.

Reiseziele im Ausland sind wieder gefragt

Das größte Interesse unter den ausländischen Reisezielen ruft Spanien hervor: 17 Prozent der Deutschen planen schon sicher eine Reise dorthin, für jeden Dritten kommt die iberische Halbinsel mit ihren Mittelmeerinseln generell als Reiseziel in den nächsten drei Jahren infrage. Auf Platz zwei der beliebtesten Reiseziele liegt Italien, gefolgt von der Türkei, Österreich und Griechenland. 
Die beliebtesten Bundesländer in Deutschland  sind Bayern, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern: Jeweils neun Prozent werden sicher dorthin in den Urlaub fahren, 29 Prozent respektive 26 Prozent (MV) können sich das gut vorstellen. Auf den Plätzen 4 und 5 liegen aktuell Baden-Württemberg und Niedersachsen.

Reisejahr 2022 toppt bei Ausgaben das Vor-Corona-Niveau

Doch auch das abgelaufene Reisejahr hat die Reiseanalyse durch ihre Befragung in Zahlen gefasst und konnte damit belegen, dass 2022 nach den coronabedingten Krisenjahren wieder ein gutes Reisejahr war. 75 Prozent der Deutschen haben (mindestens) eine Urlaubsreise gemacht - das sind 52,9 Millionen Menschen, die insgesamt 67,1 Millionen Mal für mindestens fünf Tage auf Urlaubsreise gefahren sind. Damit hat sich das Reiseaufkommen gegenüber den Vorjahren 2020 und 2021 (44,6 Millionen und 47,8 Millionen Urlaubsreisende) deutlich erhöht und dem Vor-Corona-Niveau von 2019 wieder stark angenähert - im letzten Jahr vor der Pandemie waren noch 55,2 Millionen Deutsche zu einer längeren Urlaubsreise aufgebrochen.

Bei den Ausgaben wurde 2022 - vermutlich aufgrund der Preissteigerungen - das Vor-Corona-Niveau sowohl bei Durchschnittsausgaben (1.171 Euro versus 1.032 Euro) als auch bei den Gesamtausgaben für Urlaubsreisen (78,6 Milliarden Euro versus 73,1 Milliarden Euro) sogar deutlich überschritten. Pro Person und Tag wurde 2022 bei den Urlaubsreiseausgaben erstmals die 100-Euro-Marke "geknackt": Durchschnittlich hat jeder Reisende im vergangenen Jahr 101 Euro pro Tag ausgegeben.

Auch Kurzreisen wieder gefragt

Ebenso kürzere Reisen, die hier eine Reisedauer von zwei bis vier Tagen umfassen, waren 2022 fast wieder so gefragt wie 2019. Erstmals seit Corona haben wieder mehr als 30 Millionen auch für eine kürzere Fahrt die Koffer gepackt: 31,4 Millionen Menschen, um genau zu sein, haben insgesamt 76,8 Millionen Kurzreisen unternommen. Vor Corona waren es noch 35,8 Millionen Menschen und 87,2 Millionen Kurzreisen. Auch in diesem Segment haben sich die Durchschnittsausgaben sukzessive erhöht. Von 271 Euro in 2019, auf 295 Euro in 2020, um dann in 2021 mit 303 Euro erstmals die 300-Euro-Marke zu übersteigen. Im vergangenen Jahr wurden auf Kurzreisen dann schon durchschnittlich 348 Euro ausgegeben - der größte Sprung seit Corona. 

Die Hauptgründe für Urlaub in diesem Jahr

Auch was die Motivation betrifft, dieses Jahr in den Urlaub zu fahren, hat sich gegenüber der Vor-Corona-Zeit kaum etwas geändert: Am meisten sehnen sich die Deutschen nach Wärme und Sonne oder suchen Abstand vom Alltag (jeweils 69 Prozent), wollen Spaß und Vergnügen, frische Kraft tanken und sich entspannen (jeweils 65 Prozent).

Reisebus kommt auf vier Prozent

Der Bus als Verkehrsmittel bei Urlaubsreisen kam im vergangenen Jahr jedoch noch nicht wieder auf Vor-Corona-Niveau. Aber immerhin, eine leichte Steigerung gegenüber den Vorjahren gab es, während der Zug leicht verloren hat: Der Bus kommt laut Reiseanalyse der FUR auf vier Prozent, der Zug auf fünf. Unter den beiden hinter Pkw und Flugzeug deutlich abgeschlagenen Verkehrsmitteln zeichnet sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen ab.

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