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Studie: Neue Vertriebskanäle für Nahverkehrstickets

17.11.2022 16:25 Uhr | Lesezeit: 4 min
Studie: Neue Vertriebskanäle für Nahverkehrstickets
Laut der Vesputi-Studie werden online vor allem Tickets für Gelegenheitsfahrten verkauft (Symbolbild)
© Foto: MAN

Vom Ticketverkauf über Drittanbieter könnten sowohl die Nahverkehrsbranche als auch die Partner profitieren, so eine aktuelle Studie.

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Laut einer Studie des Technologie-Unternehmens Vesputi kann ein offener Datenaustausch zwischen dem ÖPNV und Unternehmen aus der freien Wirtschaft neue Vertriebskanäle und damit auch neue Kundengruppen erschließen. Vesputi ist ein B2B-Tech-Anbieter für Mobilitätslösungen und hat mit der „Mobilitybox“ eine standardisierte Schnittstelle entwickelt, mit der die Angebote des ÖPNV in andere Angebote integriert werden können.

Seine aktuelle Studie mit dem Titel „Open Ticketing Interface“ stellte Vesputie im „Holm“ (House of Logistics & Mobility) in Frankfurt vor. Im Zeitraum von sechs Monaten hatte man hierfür rund 40 Verkehrsunternehmen qualitativ befragt. Ziel der Umfrage war es, den Status Quo des digitalen Vertriebs sowie die Bereitschaft für die Entwicklung einer standardisierten Ticket-Schnittstelle zur Integration des öffentlichen Nahverkehrs in die Anwendungen von externen Unternehmen zu ermitteln, so Vesputi.

Ein Ergebnis der Studie zeigt, dass im ÖPNV aktuell 26 Prozent aller Tickets digital verkauft werden, hauptsächlich für den Gelegenheitsverkehr, also Einzel- und Tagestickets – hingegen werden nur fünf Prozent der Abos online gekauft. Die Tendenz in Richtung digitales Ticketing steigt laut den Teilnehmern aufgrund von externen Einflüssen wie Corona sowie durch Maßnahmen, um den Zugang zum ÖPNV zu vereinfachen.

Ticketverkauf durch Drittanbieter

Viele Verkehrsunternehmen denken laut der Studie darüber nach, mit Drittanbietern zusammenzuarbeiten. So würden knapp 83 Prozent der teilnehmenden Verkehrsbetriebe ihre Tickets auf den Plattformen von Eventveranstaltern verkaufen, darauffolgende Wunschpartner sind Fluggesellschaften, Hotels, Reiseveranstalter und Anbieter betrieblicher Mobilität. Weniger spannend für Kooperationen sind den Ergebnissen zufolge Mikromobilitätsanbieter sowie Banken und Finanzdienstleister.

Die Drittunternehmen wiederum bieten ihren Kunden mit dem Verkauf von Fahrscheinen einen zusätzlichen Service. So sprach Phillip Winter, Chief Marketing Officer bei a&o Hostels, auf dem Symposium über die Vorteile, die eine Öffnung des ÖPNV-Vertriebs mit sich bringt: „Zum einen bieten wir unseren Gästen damit die bequeme Möglichkeit, neben einer Übernachtung direkt das Ticket für die An- und Abreise zu buchen. Auf der anderen Seite tragen wir als Unternehmen einen wichtigen Teil zur nachhaltigen Mobilitätswende bei.“

Technische Herausforderungen beim Ticketverkauf

Die Herausforderung dabei ist, die technische Schnittstelle zwischen den Verkehrsunternehmen und Drittanbietern universell und standardisiert zu gestalten, so dass Unternehmen sich nicht mit den Komplexitäten des ÖPNV auseinandersetzen müssen. Das bestätigt auch Walter Reinarz, Geschäftsführer der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft, in seinem Vortrag: „Durch externe Kooperationen können wir neue Ansätze schneller testen. Diese müssen nicht vollständig definiert sein, sondern können agil pilotiert werden. Wir müssen neuen Ideen eine Chance geben, um den ÖPNV für die Zukunft wappnen zu können.“

Der ÖPNV müsse Nutzern künftig „überall dort angeboten werden, wo sie ihn gerade benötigen. Nicht erst am zwei Kilometer entfernten Fahrkartenautomaten”, so das Fazit von Ben Gallmeister, Leiter für strategische Partnerschaften bei Vesputi und Verantwortlicher der Studie.

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