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Thinkbus: Wie geht es weiter mit dem Reisebus?

16.03.2023 19:12 Uhr | Lesezeit: 2 min
Thinbus
Heinz Kiess, MAN, spricht vor den Thinkbus-Teilnehmern 
© Foto: Sascha Böhnke

Vor 100 Teilnehmern, darunter zahlreichen Vertretern des Bus-Mittelstandes, startete am Dienstag ein neues Format des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) e.V.: Thinkbus.

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Der erste Teil behandelte die verschiedenen Alternativen Antriebe - vom emissionsfreien E-Reisebus bis zum Stadtbus mit Wasserstoffantrieb - und die spezifischen Einsatzmöglichkeiten. Till Oberwörder (CEO EvoBus), Philipp Glonner (CEO ARTHUR Bus) und Jannik Staiger (Iveco Bus) berichteten über die neuesten technischen Entwicklungen aus Herstellersicht und wagten einen Ausblick in Richtung 2030. Steffen Schulze von der NOW GmbH stellte den neuesten Stand der Tank- und Ladeinfrastruktur für Busse mit alternativen Antrieben vor. Heinz Kiess (MAN) präsentierte im Anschluss eine Gesamtkostenbetrachtung der verschiedenen Antriebstechnologien.

Speziell die Betrachtungen zum emissionsfrei fahrenden Reisebus sorgten für eine hohe Aufmerksamkeit bei den Zuhörern. So setzt Daimler Truck für den Reiseverkehr im Wesentlichen auf Batterie- und Wasserstoffbusse. Bereits in wenigen Jahren soll es dann vollelektrisch auf große Tour gehen, nicht, ohne die damit verbundenen Herausforderungen zu unterschätzen. Es geht um das Batteriegewicht, um den notwendigen Stauraum, um Ladetechnik und Ladezeiten. Für MAN spielt Stand heute Wasserstoff im Reiseverkehr keine Rolle, vielmehr dürfen neben elektrischen Batterie-Reisebussen sogenannte E-Fuels nicht aus den Augen verloren werden. Das insbesondere auch vor dem Hintergrund des über der Reisebusbranche schwebenden starken Kostendrucks, mit dem insbesondere die Mittelständler zu kämpfen haben. Entsprechend kritisch, teilweise warnend, die Nachfragen aus dem Publikum. Denn das Thema Förderungen spielt derzeit noch keine Rolle, anders, als es bei den ÖPNV-Verkehren der Fall ist. Als ehrgeizig darf auch das Ziel von MAN verstanden werden, bereits in wenigen Jahren eine größere E-Reisebus-Flotte bei Kunden in den realen Praxiseinsatz durch ganz Europa zu schicken. Denn damit dieser Test erfolgreich verlaufen wird, kommt es nicht nur auf ein funktionierendes, praxistaugliches Fahrzeug an, sondern vielmehr noch auf die im Reiseverkehr deutlich anspruchsvolleren Vorgaben in Sachen Ladeinfrastruktur in den touristischen Zielgebieten.

Im zweiten Teil von Thinkbus ging es um die wichtigen technischen Einzelthemen Autonomes Fahren, Ridepooling, On-Demand, Predictive Maintenance und THG-Quote. Jens-Michael May (CEO MOIA), Daniel Tyoschitz (CEO Awake Mobility) sowie Constantin Groß und Martin Hähner (Innovation Lab Motion+) erklärten und bewerteten Ihre Themen praxisnah und stellten sich den interessierten Fragen aus dem Fachpublikum. Auf besonderes Interesse stieß auch Referent Frank Krautmann, Partner der Wendlandt Unternehmensberatung, zu den verschiedenen Kosten- und Erlösoptimierungen in inflationären Zeiten.

Christiane Leonard, bdo-Hauptgeschäftsführerin, sagte am Rande der Veranstaltung: "Egal ob ÖPNV, Bustouristik, Gelegenheits- oder Fernverkehr – heute konnten wir der Busbranche auf der THINKBUS wichtige technische Trends und Innovationen präsentieren: relevant, kompakt und praxisnah im Dialog mit den Busunternehmen. Das Konzept ist heute aufgegangen." Weiter sagte Leonard: "Busse sind für das Erreichen der gesetzten Klimaschutzziele unersetzlich. Sehr bald werden unsere Busse nicht nur lokal emissionsfrei unterwegs sein. Dafür brauchen wir als Mittelstand aber klare Perspektiven und faire Bedingungen etwa in Hinblick auf die Förderung und Auftragsvergabe. Aber vor allem brauchen wir ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung des Fahrpersonalmangels. Denn was nützt ein emissionsfreier Bus, wenn keiner mehr da ist, um ihn zu fahren?"

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