Beim traditionellen Fastenfischessen in der Geschäftsstelle des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) begrüßte der Verband knapp 200 Gäste aus Politik und Wirtschaft zum Parlamentarischen Abend. Dabei diskutierten neben den Parlamentarischen Staatssekretären Oliver Luksic, Michael Theurer und Sören Bartol auch mehr als 30 Bundestagsabgeordnete sowie zahlreiche Vertreter aus Ministerien und Verbänden über die wirtschaftliche Situation der privaten Busbranche in Zeiten von dramatischen Diesel- und Energiekosten, Fahrpersonalmangel und Inflation.
Ein wichtiger Programmpunkt war der Politik-Talk zum Thema Deutschland-Ticket. Udo Schiefner (SPD), Vorsitzender des Verkehrsausschusses, Nyke Slawik (Grüne), Stellvertretender Vorsitzende des Verkehrsausschusses sowie die verkehrspolitischen Sprecher Thomas Bareiß (CDU/CSU) und Bernd Reuther (FDP) diskutierten angeregt. Dabei wurde die dringende Notwendigkeit eines rechtssicheren Ausgleichsanspruchs für die privaten Busunternehmen und das Erfordernis einer auskömmlichen Finanzierung des Deutschlandtickets deutlich.
„Wir begrüßen sehr, dass sich Bund und Länder auf eine befristete Tarifvorgabe im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens geeinigt haben. Ein notwendiger Schritt, der den Aufgabenträgern nun Zeit verschafft, flächendeckend allgemeine Vorschriften zu erlassen und damit einen Flickenteppich verhindert“, sagte bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard.
Fahrermangel: bdo erneuert Forderung nach einem Runden Tisch
Auch der dramatische Fahrpersonalmangel in der privaten Busbranche war auf dem Parlamentarischen Abend ein zentrales Thema. „Bereits 94 Prozent der mittelständischen Busunternehmen leiden unter einem massiven Mangel an Fahrpersonal. Das führt bereits dazu, dass immer mehr Betriebe ihre Aufträge nicht mehr vollständig erfüllen können«, sagte bdo-Präsident Karl Hülsmann.
Der bdo fordert gemeinsam mit anderen Branchenverbänden eine grundlegende Reform der Berufskraftfahrerausbildung und Entbürokratisierung. „Konkret heißt das: Integration der Berufskraftfahrerqualifikation in die Fahrausbildung (‚2 in 1‘), Zulassung von relevanten Fremdsprachen bei Führerscheinerwerb und Berufskraftfahrerqualifikation, Anpassung der Mindestalter-Regelung und unbürokratische Anerkennung ausländischer Führerscheine“, sagte Hülsmann, der die bdo-Forderung nach einem Runden Tisch erneuerte.