Am Mittwoch, 11. Mai, haben Busunternehmen in weiten Teilen von Baden-Württemberg ihre Busse von zehn bis zwölf Uhr stehen lassen. Mit der Aktion haben die Betriebe auf die Belastung der Unternehmen aufmerksam gemacht, die vor allem eine Folge der exorbitant gestiegenen Dieselpreise entstanden sind. Mehrkosten, die die Unternehmen tragen müssen, da zugesagte Hilfen seitens der Politik bislang ausgeblieben sind.
Die Protestaktion der Busunternehmen wurde nun von Verdi Baden-Württemberg kommentiert. „Als wir letztes Jahr für bessere Arbeitsbedingungen gegen den Fachkräftemangel gestreikt hatten, war der WBO lange hartleibig. Und der WBO lehnt bisher ab, gemeinsam mit uns für eine bessere finanzielle Ausstattung des ÖPNV bei der Politik zu streiten. Jetzt greifen sie selbst zum gewerkschaftlichen Kampfmittel. Wenn jeder nur für sich allein kämpft, wird es nichts mit dem ÖPNV der Zukunft“, sagte Jan Bleckert, Verdi Baden-Württemberg.
Verdi sei „weiter bereit, gemeinsam für einen zukunftsfähigen öffentlichen Nahverkehr zu kämpfen“. Dazu gehöre, so Bleckert, „aber nicht nur billigerer Diesel für die Tanks, sondern auch gute Arbeitsbedingungen. Die Menschen müssen es sich bei den dramatisch steigenden Lebenshaltungskosten weiterhin leisten können, als Busfahrerinnen und Fahrer zu arbeiten“.
Darüber hinaus wies Verdi daraufhin, dass der Protest der Unternehmen „kein durch das Grundgesetz gedeckter Arbeitskampf“ sei – was im Übrigen auch niemand behauptet hatte. Allerdings würden in den meisten Überlandbetrieben zwischen zehn und zwölf Uhr nur wenige Busse fahren, was auch Verdi erkannt hat. Dies habe im vergangenen Jahr aufgrund der langen unbezahlten Standzeiten zum Konflikt zwischen Gewerkschaft und WBO geführt, bei dem Verdi mehrfach zu „richtigen“ Streiks aufgerufen hatte. Man erwarte nun, dass „die Fahrer und Fahrerinnen heute durchgängig bezahlt werden“, sagte Verdi abschließend.