Der Test zum autonomen Fahren mit dem intelligenten Elektroshuttle "Elbi" in Magdeburg war ein voller Erfolg. Nach drei Monaten war Mitte Dezember erst einmal Schluss damit. "Täglich haben durchschnittlich rund 40 Fahrgäste das Angebot genutzt", berichtete Olga Biletska vom Forschungsvorhaben "AS-Urban ÖPNV" der Universität Magdeburg, das den Test wissenschaftlich begleitete. An den Wochenenden seien es oft auch mehr gewesen. Vor allem ältere Menschen und junge Familien mit Kindern, die keine eigenen Fahrzeuge haben oder sie nur selten nutzen, seien neugierig gewesen.
Kritik an langsamer Geschwindigkeit
Bei Befragungen hätten sich die Fahrgäste positiv über den Kleinbus mit sechs Sitzplätzen geäußert, der auf einer vorprogrammierten Strecke zwischen der Seumestraße in der Altstadt und dem Stadtpark pendelte. Viele hätten im Anschluss an die Fahrt angegeben, sie würden auch in Zukunft automatisierte Fahrzeuge nutzen wollen. Diese seien eine sinnvolle Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr. Lediglich die mit 15 Kilometern pro Stunde langsame Geschwindigkeit sei ebenso wie das begrenzte Platzangebot auf etwas Kritik gestoßen. Dagegen sei das Sicherheitsempfinden bei allen Befragten hoch gewesen.
Rechtliche Hürden in Deutschland
Auch aus Sicht der Forscher war das vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung geförderte Projekt erfolgreich. Es habe keine technischen Ausfälle gegeben, die Sensoren des Fahrzeugs hätten in allen Situationen gut reagiert. Lediglich bei starkem Regen, Nebel oder Schnee habe es Unterbrechungen der Fahrten gegeben. Da es in Deutschland unter anderem aus rechtlichen Gründen noch nicht möglich ist, autonom, also gänzlich ohne menschliches Zutun, zu fahren, saßen speziell dafür ausgebildete Straßenbahnfahrer als sogenannte Operatoren mit in dem Bus, um im Notfall eingreifen zu können. (dpa/akw)