Ein Pilotprojekt zum autonomen Fahren im öffentlichen Nahverkehr verzögert sich. Bei dem Vorhaben sollten Fahrzeuge in zwei Testgebieten im Rhein-Main-Gebiet im On-Demand-Verkehr unterwegs sein. Zunächst sollte es im Mai in Darmstadt mit einer ersten Vorbereitungsphase losgehen, dabei sollte noch ein Sicherheitsfahrer an Bord sein, um notfalls eingreifen zu können. Doch bisher ist keines der Fahrzeuge unterwegs. Zuvor hatte der „Hessische Rundfunk“ über die Verzögerung berichtet.
Ein Grund sei eine noch nicht erfolgte Genehmigung des Kraftfahrtbundesamts, erklärte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Dienstag, 6. Juni, auf Anfrage. Zudem wurde die Insolvenz von Clevershuttle, einem der Projektpartner, als Grund für die Verzögerung genannt.
Ein konkreter neuer Zeitpunkt zum Beginn der ersten Phase könne derzeit noch nicht genannt werden. Im Projekt wird damit gerechnet, dass noch im laufenden Jahr die ersten Autos unterwegs sein werden. Es soll sich um ein weltweit bislang einzigartiges Angebot im ÖPNV handeln. Geplant ist eine zweijährige Test- und Implementierungsphase, die vom Bundesverkehrsministerium mit vier Millionen Euro gefördert wird.
„Aktuell liegt unser Fokus darauf, den Testbetrieb so schnell wie möglich zu realisieren“, erklärte der DB-Sprecher. Zweites Testgebiet ist der Landkreis Offenbach. Insgesamt wollten die Bahn und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) 15 Fahrzeuge einsetzen. Startmodell soll ein E-Auto mit insgesamt fünf Sitzen sein. „Autonomes Fahren im öffentlichen Nahverkehr ist ein wichtiger Baustein für das Erreichen der Mobilitätswende und unserer Klimaziele“, erklärte der DB-Sprecher. Mit dem Projekt wolle man für die gesamte Branche wichtige Erfahrungen sammeln.