Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und die Dresdner Verkehrsbetriebe tauschen E-Busse aus, um unterschiedliche Ladetechnologien zu testen. Ziel sei es, „nachhaltige Zukunftsthemen gemeinsam voranzubringen“, so die beiden Unternehmen. Im Zuge dieses Erfahrungsaustausches kommt ein E-Gelenkbus vom Typ eCitaro G von Dresden nach Berlin.
Was den E-Gelenkbus von den bisherigen Berliner Bussen unterschiedet, ist die Ladetechnik. Der Bus wird per Pantograf mit der sogenannten „Bottom-Up“-Technologie geladen. Dabei befindet sich der bewegliche Kontaktarm nicht am Lademast, sondern auf dem Dach des Busses. Das bedeutet: Gibt es mal eine technische Panne, muss lediglich das betreffende Fahrzeug aus dem Verkehr gehen und nicht der ganze Lademast oder gar die komplette Linie. Deshalb will auch Berlin beim künftigen großflächigen Ausbau von Ladestationen im Straßenland auf diese Technik setzen.
Bisher werden nach Unternehmensangaben 17 BVG-Busse für ein Pilotprojekt auf der Linie 200 per Pantograf geladen, aber mit einer anderen Technologie. Die übrigen Berliner E-Busse werden bisher per Stecker geladen. Der erste Test-Lademast für die künftige Technik steht seit Kurzem auf dem BVG-Betriebshof an der Indira-Gandhi-Straße. Und noch bevor der weitere Ausbau der Ladetechnik startet, wollen die BVG-Fachleute die Funktionsweise einmal in der Praxis testen. Der gute Kontakt zu den DVB mache das jetzt möglich, so das Verkehrsunternehmen.
Im Austausch geht für die gleiche Zeitdauer ein Berliner Depotlader-Bus des niederländischen Herstellers Ebusco nach Dresden, den die dortigen Fachleute einige Tage ausgiebig testen werden. Der Omnibus unterscheidet sich nicht nur in Bezug auf die elektrische Nachladung von den Dresdner Modellen. Auch Antrieb, Bauart und Gestaltung des Fahrerarbeitsplatzes sind anders. Deshalb wollen die DVB ausgewählte Mitarbeiter aus dem Fahrdienst zu Testfahrten im Dresdner Straßennetz einladen und hoffen auf deren Feedback.
Beide Busse werden nicht im Linieneinsatz unterwegs sein, betonten die Unternehmen. Dafür müssten Entwerter, Ampelansteuerung und Fahrtzielanzeige aufwendig umgerüstet werden. Angesichts der nur wenige Tage vorgesehenen Tests wäre das zu kostspielig und nicht sinnvoll.