Bushersteller MAN Truck & Bus hat seinen neuen Elektro-Midibus Lion’s City 10 E auf einen Praxistest in den Südtiroler Dolomiten geschickt. Bei diesem Test fuhr der Zehn-Meter-Bus über unzählige Serpentinen hinein ins Grödnertal, hoch aufs Grödnerjoch, weiter zum Passo Valparola, ins malerische Meransen, ehe es nach einem kurzen Abstecher über den Brenner wieder zurück zum Ausgangspunkt nach Klausen ging.
Auf der insgesamt 531 Kilometer langen Strecke absolvierte der Elektrobus laut Angaben von MAN über 10.000 Höhenmeter, wobei er im Durchschnitt 0,77 kWh pro Kilometer verbrauchte. Diese Spitzenwerte in puncto Effizienz habe der Lion’s City E auch wegen der beachtlichen Rekuperationsrate von über 50 Prozent erreicht, so ein erstes Fazit des Busherstellers.
„Nach dieser anspruchsvollen Dolomitentour bin ich voll und ganz zufrieden mit unserem neuen MAN Lion’s City 10 E. Der Bus erfüllt alle Kriterien, die wir uns bei der Entwicklung vorgestellt haben. Er ist effizient, komfortabel, extrem wendig und somit der perfekte Begleiter auf anspruchsvollen Strecken“, erklärte Heinz Kiess, Head of Product Marketing Bus bei MAN Truck & Bus.
E-Bus mit bis zu 300 Kilometer Reichweite
Mit 10,5 Metern Länge, 4,40 Metern Radstand hat der zehn Meter lange Elektrobus einen Wendekreis von 17,2 Metern. Platz nehmen können in dem E-Bus maximal 33 Personen, insgesamt passen bis zu 80 Fahrgäste in den Innenraum.
Im Lion’s City 10 E sind die Lithium-Ionen-Batterien aus dem MAN-Konzern verbaut. Auf dem Dach des Busses finden vier oder fünf Batteriepacks Platz. Bei voller Bestückung stehen 400 Kilowattstunden Energie zur Verfügung. Der Bus schafft dann laut Hersteller bis zu 300 Kilometer Reichweite, liefert eine Spitzenleistung von 240 kW und ein maximales Drehmoment von 2100 Newtonmetern. Angetrieben wird der neue Midibus vom gleichen elektrischen MAN Zentralmotor wie die anderen Lion’s City E Modelle.
Mit Blick auf die Fahrt durch die Dolomiten, sagte Heinrich Degenhart von MAN Profidrive: „Die gute Fahrwerksabstimmung, ein schönes und direktes Lenkverhalten sowie verkürzte Achsabstände bringen auf dieser anspruchsvollen Strecke große Vorteile. Der Bus ist sehr wendig, das Gewicht der Batterien von rund drei Tonnen macht sich in den Kurvensituationen kaum bemerkbar.“
Eine beeindruckende Rekuperationsrate
Die Strecke hinauf zum Grödnerjoch (2121 Meter) beschreibt er als besonders kurvig. Auf der nachfolgenden neun Kilometer langen Abfahrt nach Corvara rekuperierte der Bus große Mengen Energie, so dass seine Batterie fast wieder voll ist – mit Spitzenwerten von über 200 Kilowatt Aufladung. Nach dreitägigem Praxistest und insgesamt 531 Kilometer Strecke mit unzähligen Kurven – der tiefste Punkt liegt auf 523 Metern (Klausen), der höchste auf 2168 Metern (Passo Valparola) – zeige sich auf dieser Berg- und Talfahrt im Vergleich zu einer klassischen ÖPNV-Runde auf ebener Strecke „fast kein Unterschied beim Energieverbrauch“, so Bushersteller MAN. Der Verbrauch liegt im Ziel bei durchschnittlich 0,77 Kilowatt pro Kilometer.
Robert Katzer, Head of Sales & Product Bus bei MAN Truck & Bus, erklärte daher abschließend: „Mit dem Praxistest in Südtirol zeigt unser Elektrobus erneut, dass man schon heute emissionsfrei, zuverlässig und effizient unterwegs sein kann. Und das in topografisch anspruchsvollem Gelände genauso, wie auf den klassischen, oft flachen ÖPNV-Routen.“