Das Unternehmen HCR hat einen Förderbescheid in Höhe von rund 6,5 Millionen Euro vom Land Nordrhein-Westfalen für den Umbau ihres Betriebshofes erhalten. Mit der größten Investition der Unternehmensgeschichte sollen auf dem Gelände in Herne-Börnig die Voraussetzungen für die Elektrifizierung der Busflotte geschaffen werden, so das Unternehmen.
„Der Umstieg auf die Elektromobilität ist zentral für eine nachhaltige Mobilität. Auch im ÖPNV ist die Antriebswende ein ganz wichtiger Baustein auf dem Weg zur Erreichung unserer Klimaschutzziele. Wir unterstützen als Land seit Jahren die Verkehrsunternehmen beim Ausbau der Elektromobilität und der dafür notwendigen Ladeeinrichtungen“, sagte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) anlässlich der Überreichung des Förderbescheids an den Mobilitätsdienstleister.
Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Busse
Zentrales Ziel der Bauarbeiten ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur für die Elektrobusse. In zwei Hallen des Betriebshofes entstehen 24 neue Ladeplätze für Solo- und Gelenkbusse. Diese werden über eine Pantografen-Verbindung des Fahrzeuges und einer Ladehaube elektrisch versorgt. Die Ladehauben werden in den Dachkonstruktionen der Fahrzeughallen montiert. Der bestehende Busport mit bisher sechs Ladeplätzen wird erweitert und umfasst nach dem Umbau zwölf Ladeplätze. Eine weitere Ladesäule mit Steckerladung wird am Havarieplatz installiert. Insgesamt stehen dem Unternehmen künftig insgesamt 37 Ladeplätze zur Verfügung.
Die neu geschaffenen Ladeplätze bieten eine Ladeleistung von jeweils 150 Kilowatt. Die HCR kann aufgrund der zentralen Lage des Betriebshofes im Stadtgebiet und damit kurzen Ein- und Ausfahrwegen für die Fahrzeuge mit dieser Ladeleistung auskommen und auf Schnellladungen mit höherer Ladeleistung auf dem Betriebshof oder an weiteren Standorten, wie Endhaltestellen, verzichten.
Zentrale Schnittstelle aller Ladevorgänge ist ein neues Last- und Lademanagementsystem, das die Verteilung des Stroms auf die Ladepunkte steuert und insbesondere dafür sorgt, dass die maximale Anschlussleistung am Standort nicht überschritten wird. Dem Unternehmen steht seitens des Stromlieferanten, den Stadtwerken Herne, zunächst eine Anschlussleistung von zwei Megawatt zur Verfügung.
Vollständige Elektrifizierung der Busflotte
„Mit dem Ausbau des Betriebshofes beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte der HCR – wir schaffen nun die Voraussetzungen für die vollständige Elektrifizierung unserer Busflotte", erläutert HCR-Geschäftsführer Karsten Krüger.
Die HCR geht aktuell von einer voraussichtlichen Bauzeit von rund einem Jahr aus. Der Förderbescheid in Höhe von etwa 6,5 Millionen Euro deckt nach Unternehmensangaben etwa 90 Prozent der Kosten der Umbaumaßnahmen. Die Shell-Tochter SBRS ist als Gewinner aus der europaweiten Ausschreibung hervorgegangen und wird die Umbauarbeiten durchführen.
Die Busflotte des Nahverkehrsunternehmens umfasst aktuell insgesamt 74 Busse, darunter fünf Elektro-Solobusse. Im Dezember 2024 sind zudem die ersten beiden Elektro-Gelenkbusse des chinesischen Herstellers BYD eingetroffen, die noch im Januar 2025 ihren ersten Einsatz im Linienverkehr haben werden.