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Oberpfalz: Test mit autonom fahrendem Kleinbus

21.08.2024 10:07 Uhr | Lesezeit: 3 min
Oberpfalz: Test mit autonom fahrendem Kleinbus
Der autonom fahrende Kleinbus war auf den regulären ÖPNV abgestimmt
© Foto: Thomas Burgert

In mehreren Regionen Bayerns sind aktuell autonom fahrende Minibusse unterwegs. Auch in Roding hat es einen Probebetrieb gegeben. Das Projekt unterscheidet sich von anderen.

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Autonom und elektrisch hat ein Kleinbus in Neubäu am See, einen Stadtteil von Roding (Landkreis Cham), Passagiere gefahren. Das Projekt „AVL AutBus“ ist gut vier Wochen lang im Probebetrieb getestet worden. Anders als in anderen Regionen handelt es sich bei dem Fahrzeug nicht um einen speziell entwickelten Minibus, sondern um einen serienmäßigen Kleinbus, der mit der notwendigen Technik ausgestattet wurde. Der Wagen pendelte den Angaben nach zwischen dem Bahnhof, dem Campingplatz und dem See und war auf den regulären ÖPNV abgestimmt.

Etwa 300 Menschen hätten das kostenlose Angebot genutzt, bilanzierte eine Sprecherin. Der Weg vom Bahnhof zum See sei etwa 1,4 Kilometer lang. Normalerweise würden sich Fahrgäste mit dem Auto bringen oder abholen lassen, nun hätten sie mit dem Bus fahren können.

Offen sei, inwieweit das Projekt wiederholt oder in anderen Gemeinden getestet werde, sagte Armin Engstle, Leiter des AVL-Standortes Roding. Im September soll der Kleinbus zwei Tage lang im Rahmen einer Präsentation in Cham eingesetzt werden. Zudem liefen Gespräche mit Kommunen. Das Projekt sei mit öffentlichen Fördermitteln sowie organisatorisch vom Landkreis Cham unterstützt worden.

Aus Sicherheitsgründen mit Fahrer

Der Kleinbus dürfte bis zu 80 km/h fahren, hieß es. In dem Testbetrieb sei er lediglich maximal mit Tempo 60 gefahren. Zudem müsse ein Fahrer an Bord sein, um eingreifen zu können. Das sei etwa bei Hindernissen wie einem parkenden Lieferwagen nötig. Dann müsse der Fahrer den Bus vorbei lenken. Getestet sei der Betrieb auch bei Nebel und bei Regen von bis zu 25 Litern pro Quadratmeter.

Größere Probleme im Alltag habe es nicht gegeben, sagte Engstle. Das Fahrzeug sei eben ungewöhnlich gewesen. Gerne mal seien Fußgänger vor den Bus getreten, um die Reaktion zu testen und sehen, ob er stoppt. Auch deswegen sei die Anwesenheit eines Fahrers aus Sicherheitsgründen wichtig.

Vom Pilotprojekt bis in den Alltag

Landtagsabgeordneter Julian Preidl (Freie Wähler) sieht in kleinen, autonom fahrenden Elektrobussen eine Möglichkeit für die Zukunft, den öffentlichen Nahverkehr insbesondere in ländlichen Regionen auszubauen und zugleich auf den Fachkräftemangel zu reagieren. Es gebe eben auch zu wenige Busfahrer, sagte er bei der Projektpräsentation in Roding.

Im Alltag etabliert sind elektrisch betriebene und autonom fahrende Minibusse im niederbayerischen Kurort Bad Birnbach (Landkreis Rottal-Inn). Dort begann 2017 ein Pilotprojekt, das inzwischen zu einer festen Einrichtung geworden ist. Pendelbusse verkehren zwischen Therme, Bahnhof und Marktplatz. Seit 2022 sind zusätzlich Busse auf Abruf zwischen 20 Bedarfshaltestellen unterwegs.

Seit 2021 gibt es das Projekt Shuttle-Modellregion Oberfranken (SMO). Minibusse bringen in Hof, Kronach und Bad Steben Passagiere kostenlos von A nach B. Auch in München und Kelheim laufen einem Sprecher des Verkehrsministeriums zufolge Projekte zur autonomen Elektromobilität im öffentlichen Nahverkehr.

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