Volkswagen hat sich mit gut 15 Prozent an MAN beteiligt. Der Wolfsburger Konzern, der auch Hauptaktionär von Scania ist, reagiert damit auf das vor kurzem abgelehnte Übernahmeangebot von MAN gegenüber Scania. Mit der Beteiligung will VW nach eigenen Angaben eine Dreier-Allianz seines Geschäfts mit schweren Lkw und Bussen in Brasilien mit MAN und Scania erreichen. Eine vollständige Übernahme sei nicht beabsichtigt.
„Volkswagen hat ein industrielles Interesse am Nutzfahrzeuggeschäft, was bereits durch unsere Beteiligung an Scania, unser brasilianisches Nutzfahrzeuggeschäft und unsere Aktivitäten im leichten Nutzfahrzeuggeschäft untermauert wird. Es ist das klare Ziel von Volkswagen, dieses Interesse nicht nur zu wahren, sondern vielmehr deren Wahrnehmungsmöglichkeiten zu stärken“, erklärt Dr. Bernd Pischetsrieder, Vorstandsvorsitzender von VW.
Das Vorgehen von Volkswagen sei in keinerlei Hinsicht als unfreundlich beabsichtigt, so VW in einer Pressemitteilung. Angesichts von „Hinweisen im Markt auf einen unfreundlichen Übernahmeversuch durch Dritte“ sei die Beteiligung an MAN zur Sicherung eigener Interessen erforderlich gewesen.
Grundsätzlich gebe es zwischen Scania und MAN hohe Synergiepotentiale, so das Unternehmen weiter. Es sei aber nötig, dass beide Konzerne in einem kooperativen Umfeld zusammenarbeiten. Eine feindliche Übernahme sei nicht förderlich.
MAN begrüßt VW als strategischen Aktionär und wertet dies als einen positiven Schritt im Zusammenhang mit dem Angebot für Scania.
Wie das Handelsblatt berichtet, hat VW im Übernahmepoker um Scania nun alle Trümpfe in der Hand. Pischetsrieder habe damit sein strategisches Ziel einer Sperrminorität von 25 Prozent am neuen Konzern nach einer Übernahme von Scania durch MAN erreicht.
(tt, 05.10.2006)