Sich einmal wie ein römischer Wachsoldat fühlen, als römischer Baumeister in die Antike reisen, römische Wachtürme erklimmen, Geburtstag feiern wie ein Römer, das eigene "römische Notizbuch" basteln oder selbst als Archäologe auf Schatzsuche nach den Zeugnissen der 2.000-jährigen Vergangenheit gehen: Ostbayern und Oberösterreich erwecken die große römische Geschichte der Region für kleine Entdecker neu zum Leben und bieten Kindern viele Möglichkeiten, spielerisch und interaktiv mehr über die Historie zu lernen.
Im oberösterreichischen Engelhartszell schlüpfen Kinder in die Rolle eines römischen Wachsoldaten. Dort entstand in den vergangenen Monaten eine originalgetreue hölzerne Miniatur-Version des Römerburgus "Stanacum" in Oberranna, der sich ebenfalls auf dem Gelände der Kommune an der Donau befindet. Auf einer Größe von acht mal acht Metern können Kinder sich austoben und drei hölzerne Wachtürme erklettern.
Mit römischer Geschichte zum Anfassen und hohem "Lern-Erlebnis-Faktor" will auch das Römer-Erlebnismuseum in Altheim begeistern, ebenfalls in Oberösterreich. Toga, Tunika, Prunkkleid, Soldaten-Uniform oder auch Asterix und Obelix: Kinder streifen dort römische Outfits über, bevor sie auf Entdeckungsreise durch die Welt von vor 2.000 Jahren gehen.
Auch Ostbayern bietet viele Gelegenheiten für einen spielerischen Erlebnisausflug in die römische Geschichte, wie zum Beispiel mit dem erst vor wenigen Jahren wieder freigelegten römischen Amphitheater in Künzing bei Deggendorf. Dieses war einst Teil des Kastells Quintanis mit 500 Soldaten, davon rund 120 Reiter.
Das Museum Quintana in Künzing hat ein eigenes museumspädagogisches Konzept entwickelt. Das Ziel: Kinder sollen möglichst spielerisch mehr über die Welt von vor 2.000 Jahren lernen. Aus Sperrholz und Bienenwachs ein eigenes "römisches Notizbuch" basteln, aus Naturleder einen Geldbeutel nach römischem Vorbild fertigen oder einmal mit römischer Tinte und Gänsefeder auf Papyrus schreiben: Im Museum Quintana wird auch das bei speziellen Führungen für Schulklassen möglich. Vom 20. September 2019 bis 29. März 2020 bietet das Museum zudem eine Sonderausstellung mit dem Titel "ArchäoLOGISCH! - Eine Mitmachausstellung (nicht nur) für Schulklassen".
Unter dem Titel "Zeitreise" bietet das Gäubodenmuseum in Straubing - bekannt für seinen einzigartigen Römerschatz - für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren monatlich ein besonderes Mitmach-Event an. Im Angebot unter anderem: das Töpfern von Vorratsgefäßen oder auch die Herstellung von römisch inspirierten Schmuckstücken aus Porzellan.
Die neue App "Römerspuren" vom Tourismusverband Ostbayern und Oberösterreich Tourismus ist ein "römischer Reiseführer" für die Hosentasche, in dem sich auch alle Museen und Original-Schauplätze finden. Sie ist kostenlos für Android und iOS in den App-Stores verfügbar. Weitere Informationen gibt es hier. (mp)